Mit dem richtigen Lob der Eltern als Kleinkinder lernen Kinder, dass sich Anstrengung und Durchhalten lohnen, wenn es um eine schwierige Aufgabe geht. So die Meinung von Professor Elizabeth Gunderson von der Temple-Universität in Chicago und ihren Kollegen (u.a. Universität Stanford). Sie unterscheiden zwischen personenbezogenem („du bist aber ein gescheites Kind“) und aufgabenbezogenem Lob („du hast hart dafür gearbeitet“). Für den richtigen Ansporn bei Kindern sorgt laut ihrer Studie, die sie in der Fachzeitschrift Child Development veröffentlicht haben, Letzteres. Denn dieses Lob vermittelt Kindern, dass die Handlungen und Anstrengungen eines Menschen zum Erfolg führen. Dies bestärkt Kinder wiederum in dem Glauben, dass sie durch Mühe ihren Erfolg verbessern können.
Für ihre Untersuchung hatten die Forscher 53 Kinder und ihre Eltern bei alltäglichen Situationen mithilfe von Videoaufnahmen beobachtet. Jede Familie wurde zu drei Zeitpunkten mit Video überwacht: als die Kinder ein Jahr, zwei Jahre und drei Jahre alt waren. Sie untereilten dabei die Art wie Eltern ihre Kinder lobten, personenbezogen, aufgabenbezogen oder anders („großartig“). Dann nahmen die Wissenschaftler nach fünf Jahren Kontakt nochmal mit den Familien auf, als die Kinder 7 bis 8 Jahre alt waren. Sie ermittelten, ob die Kinder Herausforderungen annahmen, Strategien entwickelt hatten, Rückschläge zu verarbeiten, oder sich lieber leichteren Aufgaben zuwandten. Ob die Kinder glaubten, Intelligenz und Persönlichkeit seien Merkmale, die beeinflusst werden können, oder unveränderbare Eigenschaften. Gunderson und ihr Team fanden heraus, dass diejenigen Kinder, die mehr aufgabenbezogen gelobt wurden, später eine positive Haltung gegenüber schwierigen Aufgaben einnahmen und daran glaubten, sich weiterentwickeln zu können. Dies gelang Kindern, die häufiger personenbezogen oder anderes gelobt wurden, weniger – und dies unabhängig von der Häufigkeit, mit der ein Kind gelobt wurde.
Quelle: ScienceDaily, Child Development
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(KIN-red)