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Depressive Mutter: Therapie schützt auch Kinder

Kinder, deren depressive Mutter frühzeitig erfolgreich behandelt wird, haben ein geringeres Risiko, selbst psychische Probleme zu entwickeln. Eine amerikanische Studie zeigte, dass mit der Besserung des Zustandes der Mutter auch die psychischen Probleme der Kinder zurückgehen …

Wenn Mütter an Depressionen leiden, wirkt sich dies doppelt aus: Denn nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verschlechtert sich dadurch, sondern auch deren Kinder haben geringere Möglichkeiten, sich gesund zu entwickeln. Depressionen beruhen zwar zum großen Teil auf einer erblichen Komponente, die Umwelteinflüsse spielen für den Ausbruch jedoch eine erhebliche Rolle. Schon frühere Studien haben gezeigt, dass die Depression eines Elternteils ein erheblicher Risikofaktor (zwei- bis dreifach höheres Risiko) dafür ist, dass auch das Kind eine Angsterkrankung, Depression oder Verhaltensauffälligkeit entwickelt.

Eine amerikanische Studie zeigte nun sehr deutlich, dass dieses Risiko durch die Behandlung des kranken Elternteils deutlich reduziert werden kann. Die Forscher um Professor Dr. Myrna Weissman untersuchten 151 Mutter-Kind-Beziehungen von 2001 bis 2004. Die Kinder der Teilnehmerinnen waren zwischen 7 und 17 Jahre alt und mehr als ein Drittel von ihnen litt an einer psychiatrischen Störung. Die depressiven Mütter wurden alle medikamentös behandelt, während bei den Kindern laufend ihre psychische Verfassung dokumentiert wurde. Die Wissenschaftler stellten fest, dass mit der Besserung des Zustandes der Mutter im Laufe von drei Monaten die psychischen Probleme der Kinder nach einer psychiatrischen Werteskala um 11% zurückgingen. Kinder, deren Mütter nicht auf die Behandlung ansprachen und deren Depression sich nicht besserte, zeigten dagegen eine Verschlechterung um 8% auf der Diagnoseskala. Unter den Kindern, die zu Beginn der Studie keine psychischen Probleme hatten, entwickelten 17% solche, wenn bei ihrer Mutter die Depression bestehen blieb.

Die Forscher waren überrascht, wie schnell sich eine erfolgreiche Behandlung der Mutter auch positiv auf die Kinder auswirkte. Laut ihrer Meinung legt die Studie zudem nahe, wie sehr sich eine Depression auf die Familie auswirkt und dass ähnliche Ergebnisse z.B. auch bei depressiven Vätern zu erwarten sind. Die Untersuchung zeigt, wie wichtig eine möglichst rasche und effektive Behandlung eines Elternteils für das Wohlergehen und die Zukunft der Kinder einer betroffenen Familie ist.