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Destruktives Streiten der Eltern verunsichert Kinder

Nur wenige Eltern wollen, dass ihre Kinder sie streiten hören, aber da Konflikte ein normaler Bestandteil jeder Beziehung sind, kann es schwierig sein, die Kleinen vor jedem Streit zu bewahren. Das sei in Ordnung, solange die Eltern auf konstruktive Weise mit Meinungsverschiedenheiten umgehen, erklärte Olena Kopystynska, Wissenschaftlerin der Universität von Arizona, die sich mit diesem Thema einer aktuellen Veröffentlichung im „Journal of Family Psychology“ beschäftigt.

Olena Kopystynska, Doktorandin in der Norton School of Family and Consumer Sciences der der Universität von Arizona (UA) studiert Konflikt und Konfliktlösung. In ihrer aktuellen Forschungsarbeit untersuchte sie, wie Eltern mit Konflikten umgehen und wie sich ihre Kinder fühlen, nachdem sie Konflikte zwischen ihren Eltern erlebt hatten.

Kopystynskas Studie konzentriert sich auf konstruktive versus destruktive Arten des Konfliktmanagements. Bei einem konstruktiven Streit herrscht Ruhe und Respekt trotz Meinungsdifferenzen; der Konflikt konzentriert sich auf ein Thema und beide arbeiten an einer Lösung. Wenn destruktiv mit Konflikten umgegangen wird, zeigen Eltern Wut und Ärger, die Argumenten konzentrieren sich nicht auf das vorliegende Problem, sondern greifen Dinge auf, die sich beispielsweise in der Vergangenheit ereignet haben.

Kopystynska und ihre Kollegen fanden heraus, dass Kinder sich bereits unsicherer fühlen können, wenn nur ein Elternteil die Konflikte mit einem Partner destruktiv handhabt.

"Kinder können kleine Nuancen im Umgang der Eltern miteinander sehr gut erfassen. Es kommt also darauf an, wie Eltern ihre täglichen Herausforderungen formulieren und bewältigen, denn das beeinflusst das Vertrauen das Kinder in die Stabilität und Sicherheit ihrer Familie haben", verdeutlichte Kopystynska. "Wenn die Eltern einander feindlich gegenüberstehen, können sich sogar schon Dreijährige davon bedroht fühlen und Angst haben, dass sich ihre Familie auflöst. Sie sind vielleicht nicht in der Lage, ihre Unsicherheit verbal auszudrücken, aber sie können es fühlen."
Im Allgemeinen, so riet Kopystynska, sei es wichtig, dass die Eltern sich bewusst sind, wie sie miteinander umgehen. Konflikte müssten nicht unbedingt vermieden werden, sondern müssten so behandelt werden, dass sich ein Kind weniger bedroht fühlt.

"Nicht jeder Konflikt ist schlecht - es geht darum, wie man ihn bewältigt", sagte Kopystynska. "In Anbetracht der Tatsache, dass Kinder in der realen Welt auf Konflikte stoßen, kann die Auseinandersetzung mit Konflikten von Vorteil sein. Aber wie Eltern mit diesem Konflikt umgehen, entscheidet darüber, wie sicher sich Kinder fühlen und, wenn Kinder selbst mit einem Konflikt konfrontiert sind, neigen sie dazu, nach dem Vorbild und Muster ihrer Eltern zu handeln."

Quelle: <link http: www.sciencenewsline.com news _blank external-link-new-window external link in new>ScienceNewsline, <link http: psycnet.apa.org _blank external-link-new-window external link in new>Journal of Family Psychology