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Deutscher Kopfschmerztag: Den Ursachen der Migräne auf der Spur

Anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages am 5. September hat ein internationales Forscherteam seine neuen Studienergebnisse zur Migräne vorgestellt. Demnach lösen Veränderungen auf Chromosom 1 vermutlich die häufigsten Migräneformen aus…

Etwa 2,5% der Kinder bis zum neunten Lebensjahr leiden unter Migräne, bis zum zwölften sogar 5% - wobei die Anzahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen anscheinend zunimmt. Seit längerem ist bekannt, dass sich bestimmte Migräneformen in betroffenen Familien häufen, was auf eine genetische Veranlagung deutet. Die Migräne mit Aura, bei der den Kopfschmerzen oft charakteristische Sehstörungen vorausgehen, und Migräne ohne Aura sind den Angaben zufolge für mehr als 99% aller Migräne-Attacken verantwortlich. Anlässlich des Nationalen Tages gegen den Kopfschmerz am 5. September stellte nun ein internationales Forscherteam einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis der Veranlagung für die häufigsten Migräneformen vor. Unterschiede auf Chromosom 1 scheinen dafür verantwortlich zu sein.

Das Team um Prof. Christian Kubisch von den Humangenetik-Instituten der Universitäten Bonn und Köln sowie Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel hatte das Erbgut in Familien mit gehäuftem Auftreten der so genannten Migräne mit Aura und Migräne ohne Aura untersucht. Die Forscher entdeckten Gen-Veränderungen, welche die Erregbarkeit der Nervenzellen stören. Folge kann unter bestimmten Umständen ein Zusammenbruch der Energieversorgung der Nerven sein. Daraufhin „entgleise“ die Steuerung der Nervenfunktion, Schmerz auslösende Botenstoffe würden von den Nervenzellen ungehindert freigesetzt und verursachten die hämmernden Migräne-Kopfschmerzen. Bisher sind nur Erbgutveränderungen für extrem seltene Migräne-Unterformen bekannt gewesen. Die neuen Forschungsergebnisse könnten künftig Diagnose und Behandlung verbessern. Nach Zahlen der AOK leiden rund 14 Millionen Menschen in Deutschland an Migräne.