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Deutscher Lebertag: „Aus Liebe zur Leber“

Anlässlich des 6. Deutschen Lebertages am 20. November finden bundesweit Veranstaltungen unter dem Motto „Aus Liebe zur Leber. Vorbeugen – Früherkennen – Handeln“ statt. Sie sollen daran erinnern, wie wichtig dieses Entgiftungsorgan für den Körper ist und welche vorbeugenden Maßnahmen gegen Lebererkrankungen möglich sind. So sollten Jugendliche ein Gefahrenbewusstsein gegenüber Lebergiften wie Alkohol, Drogen oder Dopingmitteln bekommen. Kinder mit Übergewicht oder Diabetes benötigen regelmäßige Kontrollen, um längerfristig Leberschäden vorzubeugen. Gegen eine Leberntzündung aufgrund von Viren schützen Impfungen…

Am 20. November wird der 6. Deutsche Lebertag begangen. Bundesweit werden Schülerwettbewerbe, Telefonsprechstunden und Blutwertemessungen usw. veranstaltet, die unter dem Motto „Aus Liebe zur Leber. Vorbeugen – Früherkennen – Handeln“ stehen. Dieser Tag soll auf die Bedeutung der Leber für die menschliche Gesundheit hinweisen. Denn dieses Organ hat vermutlich mehr als 500 Funktionen im Körper, die bekannteste darunter ist das Entgiften. Neben Stoffwechsel-, Autoimmunkrankheiten, angeborenen Fehlbildungen können Gifte (wie Alkohol, Pilze) oder Viren die Leber schädigen.

Gesundheitsbewusstsein stärken
Übergewicht kann auch bereits in jungen Jahren zu einer Leberverfettung führen. In Deutschland leiden etwa 400.000 Kinder unter einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung, die im Erwachsenenalter zu einer Schrumpfleber (Leberzirrhose) führen kann. Mit einer steigenden Zahl von dicken Kindern muss mit einer Zunahme gerechnet werden. Eine gesundheitsbewusste Ernährung und Bewegung gehören deshalb zu wichtigen präventiven Maßnahmen für die Leber.

Gerade Jugendliche sind besonders experimentierfreudig und neigen deshalb zu unüberlegten Substanzmittelgebrauch. Neben Alkohol können Drogen wie Ecstasy oder Medikamente, die nicht ordnungsgemäß eingenommen werden, zu Leberschäden führen. So werden u.a. auch bei jungen Bodybuildern zunehmend Leberschäden oder Herzprobleme beobachtet. Sie schlucken bereits mit 14, manchmal schon mit 12 Jahren Pillen oder setzen sich Spritzen, um rasch Muskeln zu gewinnen (Clenbuterol, Nanlon oder Wachstumshormone oder auch Amphetamine). Eine frühzeitige Aufklärung, Stärkung des Gefahrenbewusstseins und Erziehung zum selbstverantwortlichen Handeln sind hier der beste Schutz.

Impfschutz gegen Viren
Gegen eine Leberentzündung durch Hepatitis-A- und Hepatits-B-Viren gibt es einen Impfschutz. Vor allem Hepatitis-B-Viren sind hochansteckend (über Körperflüssigkeiten und kleinste Hautverletzungen) und für Kleinkinder besonders gefährlich. Denn bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko (40 bis 70%, bei Vorschulkindern 10 bis 40%, bei Erwachsenen 5-10%), dass die Krankheit in ein chronisches Stadium übergeht. Dadurch droht längerfristig eine Leberzirrhose. Bei Säuglingen kann eine Hepatitis-B-Infektion sogar lebensgefährlch werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt deshalb, alle Kinder ab drei Monaten gegen Hepatitis B impfen zu lassen. Auch bisher nicht geimpfte Kinder und Jugendliche zwischen elf und achtzehn Jahren sollten einen Impfschutz erhalten. Für Jugendliche und junge Erwachsene besteht aufgrund erster sexueller Kontakte wieder eine erhöhte Ansteckungsgefahr.

Eine Hepatitis-A-Erkrankung nimmt im Unterschied zu einer Infektion mit Hepatitis-B-Viren in der Regel keinen chronischen Verlauf. Schlechte hygienische Bedingungen sorgen für die Verbreitung der Hepatitis-A-Viren, so dass vor allem in weniger entwickelten Ländern Ansteckungen drohen. Deshalb wird diese Hepatitis auch „Reisegelbsucht“ genannt. Aber auch in deutschen Kindergärten und Schulen kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. Kinder leiden im Gegensatz zu Erwachsenen aber seltener unter Beschwerden (wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Gelbfärbung der Augäpfel und Haut), so dass sie andere unbemerkt infizieren können. Hier ist ein Impfschutz ab dem vollendeten 1. Lebensjahr möglich.