Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Diabetes Typ 1 erhöht möglicherweise das Epilepsierisiko

Einer taiwanesischen Studie zufolge haben Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zu ihren gesunden Altersgenossen ein um fast das Dreifache erhöhte Risiko, an Epilepsie zu erkranken.

Einzelne vergangene Untersuchungen legten bereits nahe, dass die Entwicklung einer Epilepsie zu den neurologischen Komplikationen bei Diabetes gehören könne.

Dr. I-Ching Chou vom China Medical University Children's Hospital in Taichung, Taiwan, und seine Kollegen veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachblatt „Diabetologia“. Sie weisen darauf hin, dass zum Nachweis eines Zusammenhangs noch weitere Forschungen nötig seien.

Sein Team hatte bereits eine ähnliche Analyse auf der Basis der Daten von Versichungsansprüchen durchgeführt. Sie stellten dabei fest, dass bei 12 Autoimmunerkrankungen ein erhöhtes Risiko für Epilepsie bestand – für Patienten mit Typ-1-Diabetes ergab sich damals ein 5,2-fach erhöhtes Risiko für Epilepsie.

In Folge wollten die Wissenschaftler die Verbindung von Diabetes mit Epilepsie anhand von medizinischen Akten mit eindeutigen Diagnosen und Codierungen überprüfen. Sie analysierten deshalb Daten von einem Zeitraum von mehr als 12 Jahren aus der Taiwan National Health Insurance Research Database (NHIRD), die praktisch alle Bewohner in Taiwan erfasste (23 Mio. im Jahr 1998).
Sie identifizierten 2.568 Kinder und Jugendliche im Alter von 18 Jahren und jünger, die zwischen dem 1. Januar 2000 und dem 31. Dezember 2009 die Diagnose Diabetes Typ 1 erhielten, und 25.680 Jugendliche ohne Diabetes (Vergleichsgruppe).

Es gab 59 Fälle von neu aufgetretener Epilepsie bei Patienten mit Typ-1-Diabetes, und 181 Fälle von erstmaliger Epilepsie in der Vergleichsgruppe während des Beobachtungszeitraums. Nach Anpassung der Daten an Einflussfaktoren wie z.B. Alter, Geschlecht, städtischer gegenüber ländlicher Herkunft, ergab sich ein 2,84-fach erhöhtes Risiko für Epilepsie bei Patienten mit Typ-1-Diabetes gegenüber der Vergleichsgruppe.

Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass "Störungen des Stoffwechsels bei Typ-1-Diabetes, wie zu hoher oder zu niedriger Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie und Hypoglykämie), eine das zentrale Nervensystem schädigen können und längerfristig mit erhebliche neurologische Folgen verbunden sein können", schreiben Dr. Chou und Kollegen.

Quelle: <link http: www.medscape.com viewarticle _blank external-link-new-window external link in new>Medscape, <link http: link.springer.com article _blank external-link-new-window external link in new>Diabetologia