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Dicke Kinder leiden nicht nur unter ihrem Gewicht

Hoher Blutdruck und eine nicht alkoholbedingte Fettleber (NAFLD) bzw. nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) sind zwei neu auftretende Gesundheitsprobleme, die mit der Zunahme von übergewichtigen Kindern zusammenhängen. In einer aktuellen Studie bestimmten Forscher der Universität von Kalifornien, San Diego School of Medicine, wie häufig Bluthochdruck bei Kindern mit NAFLD auftritt und sie damit frühzeitig zu Risikopatienten für Herzkreislauferkrankungen macht.

Die Studie wurde Ende November in der Fachzeitschrift PLoS ONE veröffentlicht. Demnach haben Kinder mit NAFLD ein erhebliches Risiko für Bluthochdruck.
"Als Ergebnis unserer Studie empfehlen wir, den Blutdruck bei Kindern mit NAFLD regelmäßig zu messen und zu überwachen, vor allem weil diese Patientengruppe ein höheres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle hat", rät Dr. Jeffrey Schwimmer, Pädiater an der UC San Diego School of Medicine und Studienleiter. "Bluthochdruck ist eine Hauptursache für vermeidbare Todesfälle und Behinderungen bei Erwachsenen. Dessen Ursprung liegt in der Kindheit."
NAFLD - die Einlagerung von Fett in den Leberzellen - ist die häufigste Ursache für chronische Lebererkrankungen und betrifft fast 10% aller Kinder in den USA. Obwohl die meisten Kinder mit einer chronischer Lebererkrankung keine Symptome haben, leiden einige Kinder mit NAFLD unter Müdigkeit und / oder Bauchschmerzen. Hinweise auf NAFLD bietet ein Bluttest. Die Diagnose kann dann mithilfe einer Leberbiopsie bestätigt werden. Die Krankheit tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen auf, die übergewichtig sind. Sie kann in Verbindung mit anderen gesundheitlichen Problemen wie Diabetes auftreten.
An der Untersuchung, die vom National Institutes of Health Nonalcoholic Steatohepatitis Clinical Research Network durchgeführt wurde, nahmen 484 Kinder mit NAFLD zwischen zwei und 17 Jahren teil. Ihr Blutdruck wurde bei der Einschreibung zur Studie gemessen und dann erneut nach 48 Wochen. Fast 36% der Probanden hatten einen zu hohen Blutdruck bei Studienbeginn; 21% hatten fast ein Jahr später immer noch Bluthochdruck. Insgesamt sind etwa 2 bis 5% aller Kinder von Bluthochdruck betroffen gegenüber 10% der übergewichtigen Kinder.

„Wir haben festgestellt, dass Kinder mit NAFLD neben einem hohen Blutdruck auch signifikant mehr Fett in der Leber eingelagert hatten als Kinder ohne Bluthochdruck. Neben einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen könnte dies auch zu schweren Lebererkrankungen führen", warnte Schwimmer.
Die Forscher fanden auch, dass Mädchen mit NAFLD im Vergleich zu Jungen wesentlich häufiger zu anhaltendem hohen Blutdruck neigten.
Derzeit gibt es keine zugelassenen und wirksamen Therapien für Kinder mit NASH. Allerdings stehen Behandlungsmöglichkeiten für hohen Blutdruck zur Verfügung.

"Es gibt einige Gründe für die Annahme, dass die Kontrolle des Blutdrucks bei NAFLD von Nutzen sein könnte. So könnte man dadurch das Risiko einer vorzeitigen Herzkreislauferkrankung bei diesen Kindern verringern und zugleich der Leber helfen", so Schwimmer. "Eltern und Ärzte müssen sich der Gesundheitsrisiken bewusst sein, die Kinder mit NAFLD haben. Je früher hoher Blutdruck in dieser Patientengruppe festgestellt und behandelt wird, desto gesünder werden sie als Erwachsene sein."

Quelle: <link http: www.sciencedaily.com releases _blank external-link-new-window external link in new>ScienceDaily, <link http: www.plosone.org article _blank external-link-new-window external link in new>PLoS ONE