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Duschen vor dem Schwimmen und Planschen sollte Routine sein!

Kinder jeden Alters sollten vor dem Besuch im Planschbecken oder im Schwimmbad unter die Dusche, denn dies verhindert die Verbreitung von Krankheitserregern ähnlich wie Händewaschen ...

Laut einer amerikanischen Umfrage, denken zwar die meisten Eltern, dass es wichtig ist, dass ihr Kind möglichst wenig Schwimmbadwasser schluckt, doch nur etwa ein Viertel hält das vorherige Waschen mit Seife für notwendig. Dadurch gelangen Reste von Körpercreme, Schweiß, Urin und Kot ins Wasser – sowie verschiedene Krankheitserreger. „Selbst mit Schwimmanzügen und so genannten Schwimmwindeln wird beispielsweise ein Großteil des Durchfallerregers Kryptosporidium innerhalb von Minuten von der menschlichen Haut ins Badewasser geschwemmt. Muss ein Kleinkind auf die Toilette und kann ‚das Geschäft’ nicht mehr zurückhalten, so können 100 Millionen oder mehr dieses parasitären Durchfallerregers in den Pool wandern“, warnt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin in Weimar sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Chlor kann diesen Keim nicht vollständig vernichten. Nur moderne Anlagen mit einer Kombination von verschiedenen Reinigungsmaßnahmen, wie Filtersysteme, UV-Strahlung bzw. Ozon, können den Erreger ganz beseitigen.

„Kinder mit Durchfall dürfen deshalb nicht ins Schwimmbad. Mit kleinen Kindern sollten Eltern regelmäßig auf die Toilette gehen, damit ‚Missgeschicke’ sich vermeiden lassen“, rät Dr. Niehaus. Kleine Schwimmbadbesucher verbringen mehr Zeit als Erwachsene im Wasser und schlucken auch mehr Wasser im Becken – etwa bis zu 51 ml pro Aufenthalt. Auf der Hautoberfläche können sich Bakterien, Viren (z.B. Hepatitis A) und Parasiten wie Kryptosporidium befinden, die ins Wasser gelangen und bei Schwimmern Darm-, Ohr-, Augen- und Hautinfektionen auslösen können. Hygiene ist darum nicht nur Aufgabe des Schwimmbadbetreibers, sondern auch der Badegäste.

Quelle: C.S. Mott Children’s Hospital