Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Dyskalkulie: Auf Kriegsfuß mit den Zahlen

Einer von 20 Deutschen leidet unter einer Rechenstörung, einer so genannten Dyskalkulie. Dieser Schwäche wird im Gegensatz zur Legasthenie in der Öffentlichkeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Viele verstecken bis ins Erwachsenenalter ihre Not mit den Zahlen, dabei ist es besonders wichtig, dieses Problem frühzeitig zu erkennen und zu behandeln...

Eine Rechenstörung, die so genannte Dyskalkulie, tritt schätzungsweise bei 1 bis 6% der Kinder und Jugendlichen auf. Dieser Schwäche wird im Gegensatz zur Legasthenie in der Öffentlichkeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Viele verstecken bis ins Erwachsenenalter ihre Not mit den Zahlen. Laut Statistik leidet einer von 20 Deutschen unter einer Dyskalkulie. „Dabei ist es besonders wichtig, dieses Problem frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Vor allem verhaltenstherapeutische Übungsmaßnahmen helfen im Umgang mit der Rechenschwäche. Damit kann auch verhindert werden, dass betroffene Kinder in der Schule als dumm abgestempelt werden und eine Panik vor Mathematik entwickeln“, erklärt Frau Dr. Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Durch einfache Tests kann heute eine Dyskalkulie rasch erkannt werden. Eltern sollten ihr Kind aufmerksam beobachten, wenn es ihm im Vorschulalter schwer fällt, Mengen durch Hinzufügen oder Wegnehmen zu verändern. Wenn es dann in der Grundschule noch lange mit den Fingern rechnet und deutliche Schwierigkeiten bei Zahlen über zehn zeigt – auch wenn dies längst Klassenstoff ist -, sollte der Kinder- und Jugendarzt zu Rate gezogen werden. Kindern mit Dyskalkulie fehlt ein gewisses Abstraktionsvermögen für Zahlen. Sie haben Schwierigkeiten, grundlegende Rechenaufgaben zu bewältigen und voneinander zu unterscheiden, wie z.B. Addieren, Subtrahieren, Dividieren und Multiplizieren. Manche unter ihnen neigen auch zu Zahlendrehern: 21 und 12 werden leicht verwechselt. Die deutsche Sprache erschwert ihnen das Zahlenlesen noch zusätzlich: Denn die Zahlen im Zehnerbereich werden von rechts nach links gelesen.