Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Dyslexie entwickelt sich unabhängig von der Intelligenz

Hochintelligenten Kindern kann das Lesen und das Verstehen von Wörtern schwer fallen, wenn sie unter Dyslexie leiden ...

Dyslexie und Intelligenz entwickeln sich unabhängig voneinander. Dies konnte eine Studie der Yale Universität, die in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht wurde, erstmals eindeutig nachweisen. Laut Prof. Sally E. Shaywitz beeinflussen sich Lesefähigkeit und IQ in den meisten Fällen wechselseitig, nicht so aber bei Dylexie-Betroffenen. Beim Lesenlernen verknüpfen Kinder normalerweise mit Buchstaben einen bestimmten Laut, bis sich dieser Vorgang automatisch in ihrem Gehirn vollzieht. Kinder mit Dyslexie müssen diese Verbindung zwischen Laut und Buchstaben immer wieder bewusst herstellen. Jedes Mal wenn ein Kind mit Dyslexie ein Wort sieht, scheint es völlig neu für es zu sein. Es muss langsam lesen, wiederholt sich dabei und braucht gelegentlich eine Markierung, um nicht versehentlich in die falsche Zeile oder auf das falsche Wort zu rutschen. Ähnliche Probleme hat ein betroffenes Kind beim Reden. Kindern mit Dylslexie können Wörter nicht so leicht aus ihrem Gedächtnis abrufen und sprechen deshalb nicht so flüssig.

Die amerikanischen Forscher hatten für ihre Arbeit die Daten der Connecticut Longitudinal Study verwendet. Diese beobachtete im Verlauf von 12 Jahren eine repräsentative Gruppe von 445 Schülern aus Connecticut in Bezug auf ihre geistige Entwicklung und ihr Verhalten. Prof. Shaywitz und ihre Kollegen testeten bei diesen Kindern jährlich die Entwicklung der Lesefähigkeit sowie des IQ. Sie hoffen, dass ihr wissenschaftlicher Nachweis Vorurteile gegenüber Dyslexie-Betroffenen abbauen hilft, denn diese Menschen „schauen oft über den Tellerrand hinaus, sie denken nicht in Schemen und helfen so Probleme zu lösen“, so Prof. Shaywitz.

http://opa.yale.edu/news/article_print.aspx?id=7166