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E-Zigaretten: Zunahme von Vergiftungsfällen

Einer amerikanischen Studie zufolge haben Vergiftungen durch die Flüssigkeiten für E-Zigaretten vor allem bei den unter Sechsjährigen drastisch zugenommen.

Die Auswirkungen seien gravierender als bisher in Zusammenhang mit Zigaretten dokumentiert wurde, lautet das Fazit der in „Pediatrics“ veröffentlichten Arbeit. Die größte Gefahr bei den E-Zigaretten geht demnach von den Flüssigkeitsbehältern aus.

„Würde es sich um eine Infektionskrankheit handeln, gäbe es Schlagzeilen im ganzen Land", sagte Dr. Gary Smith, Direktor des Nationwide Children’s Hospital’s Center for Injury Research and Policy in Ohio. Er stellte fest, dass die Zahl der durch E-Zigaretten geschädigten Kinder von 2012 bis 2015 um 1500% gestiegen ist.

"E-Zigaretten und deren flüssiges Nikotin können bei kleinen Kindern zu schweren Vergiftungen und sogar zum Tod führen", erklärte er. "Wie andere gefährliche Gifte, sollte beides außerhalb der Sicht- und Reichweite von Kinder aufbewahrt werden, vorzugsweise an einem verschließbaren Ort."
Die Forscher analysierten von Januar 2012 bis April 2015 Anrufe beim National Poison Data System (NPDS) zum Thema „Nikotin“ und „Tabakwaren“. Sie konzentrierten sich auf Anfragen, die Kinder bis zu sechs Jahren betrafen. Das NPDS ist die einzige umfassende Datenbank zu Vergiftungsfällen in den Vereinigten Staaten.

Etwa 14% der Anrufe betrafen E-Zigaretten, im Vergleich zu 60% von Anrufen zu herkömmlichen Zigaretten. In etwa 92% der Vergiftungen mit E-Zigaretten hatten die Kinder die Flüssigkeit geschluckt. "Informationen über die Umstände der Exposition standen nur für etwa 5% der Fälle zur Verfügung ", sagte Smith. "In diesen Fällen befand sich bei etwa 40% die Flüssigkeit in Sichtweite des Kindes."

In 2% der Fälle, bei denen Kinder in Kontakt mit E-Zigaretten kamen, erlitten diese mäßige Beschwerden (71 Fälle) oder stärkere Beschwerden (5 Fälle). Kinder wurden in 2% der Fälle an medizinische Einrichtungen verwiesen, im Vergleich zu 0,3% der Fälle, die in Berührung mit Zigaretten kamen. Es gab auch einen Todesfall.

Gregory Conley, Präsident der American Vaping Association, einer Non-Profit-Gesellschaft, die sich auf Aufklärung über E-Zigaretten und Dampfprodukte spezialisiert hat, findet die Sorge um E-Zigaretten übertrieben. Er weist darauf hin, dass das Kind, das sich mit E-Zigaretten-Flüssigkeit tödlich vergiftet hatte, eine selbst hergestellte Nikotinmischung zu sich genommen habe, die stärker als handelsübliche E-Zigarettenflüssigkeiten gewesen sei.

Quelle: <link https: consumer.healthday.com cancer-information-5 tobacco-and-kids-health-news-662 e-cigarette-poisonings-among-kids-skyrocket-study-710673.html _blank external-link-new-window external link in new>HealthDay, <link http: pediatrics.aappublications.org content early _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics