Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Effektive Diabetes-Therapie erfordert Mitarbeit des Kindes und der Eltern

Mittlerweile stehen flexible Therapien für Zuckererkrankungen zur Verfügung, die eine normale Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen ermöglichen. Doch nur eine regelmäßige Blutzuckermessung und konsequente Insulintherapie können das Risiko von Diabetesfolgeerkrankungen wie Gefäßschäden verhindern helfen. Dies erfordert sowohl von den Eltern als auch von den Kindern eine gute Disziplin und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem betreuenden Kinder- und Jugendarzt und den anderen Fachärzten und –kräften, wie z.B. dem Ernährungsberater...

Zucker bzw. Diabetes gehört zu den häufigsten chronischen Krankheiten des Kindes- und Jugendalters. „Mittlerweile stehen flexible Insulintherapien zur Verfügung, die eine normale Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen ermöglichen. Doch nur eine regelmäßige Blutzuckermessung und konsequente Insulintherapie können das Risiko von Diabetesfolgeerkrankungen wie Gefäßschäden verhindern helfen. Dies erfordert sowohl von den Eltern als auch von den Kindern eine gute Disziplin und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem betreuenden Kinder- und Jugendarzt und den anderen Fachärzten und –kräften, wie z.B. dem Ernährungsberater“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Vorstandsvorsitzender PaedNetz Bayern. In Deutschland sind etwa 16.000 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren von Diabetes mellitus Typ 1 betroffen. Die Krankheit entwickelt sich häufig zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr, wobei tendenziell immer jüngere Kinder daran erkranken. Auch Diabetes mellitus Typ 2, früher eine Zuckererkrankung im höheren Lebensalter, tritt u.a. aufgrund von Übergewicht zunehmend auch bei Jugendlichen auf. Bei einem Viertel der fettleibigen Jugendlichen ist als Vorstufe von Diabetes der Zuckerstoffwechsel bereits gestört, bei 1-2% hat sich Typ-2-Diabetes entwickelt.

Die Therapie von Diabetes richtet sich u.a. auch nach dem Alter des Kindes. Eltern können z.B. bei Kleinkindern die körperliche Aktivität noch schwer abschätzen und aufgrund häufiger Infekte, die den Insulinbedarf erhöhen, muss die Insulindosis öfter geändert werden, so dass u.U. schnell wirksames Insulin erforderlich ist. Bei Schulkindern ist eine flexible Anpassung an den Lebensalltag notwenig und bei Jugendlichen muss die Insulindosis aufgrund der pubertären Hormonveränderungen oft erhöht werden. „Gerade in der Pubertät ist es wichtig, dass betroffene Jugendliche Unterstützung, Schulungen und evtl. auch psychologische Hilfe erhalten, damit sie ihre Krankheit und deren Konsequenzen besser verarbeiten können. Denn in diesem Alter besteht die Gefahr, dass Kinder sich gegen eine geregelte Kost und die Zwänge der Therapie auflehnen“, warnt Dr. Fendel. Junge Erwachsene sollten dann darauf achten, dass ihre Betreuung „nahtlos“ vom Kinder- und Jugendarzt sowie Kinderdiabetologen zu Spezialisten im Erwachsenenbereich, wie Erwachsenendiabetologen, übergeht – idealerweise im Rahmen einer so genannten Transfersprechstunde.