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Eifersucht: Kind in die Vorbereitung der Geburt eines Geschwisters mit einbeziehen

Nach der Geburt des Geschwisters braucht der große Bruder oder die große Schwester genügend Aufmerksamkeit. Die Beteiligung an der Versorgung des Kleinen gibt den Erstgeborenen das Gefühl, gebraucht zu werden ...

Wenn ein Kind ein Geschwister bekommt, kann das für das Erstgeborene eine sehr belastende Situation sein. Insbesondere Kinder zwischen 1 und 4 Jahren reagieren sehr eifersüchtig, wenn ihnen nach der Geburt eines Bruders oder einer Schwester nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit der Eltern zukommt. Wenn Erstgeborene in die Vorbereitung auf die Geburt des Geschwisterkindes mit einbezogen werden, hilft dies die die Angst vor dem zukünftigen Geschwister zu nehmen. Beispielsweise kann man mit dem Kind zusammen einen Platz für das Babybett des kleinen Geschwisters suchen sowie Babykleidung und Spielsachen auswählen. Für das Kind ist es auch meist sehr interessant, mit den Eltern zusammen die eigenen Babyfotos anzuschauen und sich so auf das neue Familienmitglied einzustellen. Kinder unter einem Jahr leiden wenig unter Familienzuwachs. Auch Kinder über fünf Jahre kommen meistens gut mit dem neuen Geschwisterchen zurecht.

Nach der Geburt des Geschwisters braucht der große Bruder oder die große Schwester genügend Aufmerksamkeit. Die Beteiligung an der Versorgung des Kleinen gibt den Erstgeborenen das Gefühl, gebraucht zu werden. Wird das Baby beispielsweise gewickelt oder gebadet, kann das größere Kind helfen, indem es Tücher, Waschlappen und Creme reicht. Besonders schwierig für die Großen ist es, wenn das Baby gestillt wird, weil es in diesem Moment die volle Aufmerksamkeit der Mutter bekommt. In dieser Zeit kann man das ältere Kind mit seinem Lieblingsspielzeug spielen lassen, es eine Geschichte anhören lassen oder ihm etwas vorlesen.
Bekommen Erstgeborene ein Geschwister, fallen sie nicht selten in ein Babyverhalten zurück. So wollen viele größere Kinder wieder aus der Flasche trinken, einen Schnuller haben oder sie sprechen in der Babysprache. Es kann auch vorkommen, dass Kinder die Aggression der Eifersucht gegen sich selbst richten und zum Bespiel anfangen, Fingernägel zu kauen. Die Großen brauchen dann besonders viel Aufmerksamkeit und müssen sich der Liebe der Eltern sicher sein. Viel Schmusen und viel Toben zeigt den älteren Kindern zum einen die Zuneigung der Eltern und erlaubt ihnen zum anderen, mögliche Aggressionen auszuleben. Auch häufigere Unternehmungen eines Elterteils nur mit dem Erstgeborenen geben ihm das Gefühl der ungeteilten Aufmerksamkeit.