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Eigenverantwortung für die Gesundheit: Eltern haben wenig Vertrauen in Jugendliche

Viele Eltern bezweifeln, dass ihre älteren Jugendichen oder sogar volljährigen Kinder bereit sind, Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen und z.B. selbständig Arzttermine zu vereinbaren. Dies ergab eine Umfrage der Universität von Michigan (UM).

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Die meisten Eltern sind der Meinung, dass ihre Jugendlichen mit dem Erreichen der Volljährigkeit von der Kinder- und Jugendarzt-Praxis zu einer Facharztpraxis für Erwachsene wechseln sollten - aber nur 30% der jungen Erwachsenen schaffen tatsächlich den Übergang (Transition) in diesem Alter.

An der nationalen Umfrage zur Gesundheit von Kindern in den USA nahm eine Stichprobe von Eltern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 13 bis 30 Jahre Jahren teil. Eltern gaben u.a. Auskunft darüber, wie sie die Fähigkeit ihrer Kinder einschätzten, ihre Gesundheitsversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Etwa zwei Drittel der Eltern (69%) glaubten, dass Jugendliche mit 18 Jahren (42%) oder sogar bei jüngeren Altersgruppen (27%) sich bei der gesundheitlichen Versorgung umorientieren sollten, d.h. in die Erwachsenenmedizin wechseln sollten. Aber nur etwa ein Drittel (30%) der Eltern von 18- bis 30-Jährigen berichteten, dass ihre Jugendlichen mit 18 Jahren den Übertritt in die Erwachsenenmedizin vollzogen.

"Diesen Übergang müssen alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen schaffen, aber diese Umfrage macht deutlich, dass viele Eltern bezweifeln, dass ihre Kinder 18 Jahren dazu bereit sind", berichtet Professor Emily Fredericks, Pädiaterin an der CS Mott-Kinderklinik und der UM Medical School.
Fredericks zufolge waren Eltern meist zuversichtlich, dass ihre Jugendlichen und volljährigen Kinder wissen, wie sie Medikamente einnehmen müssen. Aber das elterliche Vertrauen sank erheblich, wenn es um die Frage ging, ob ihre fast erwachsenen und volljährigen Kinder, ärztliche Fragebögen zu ihrer Krankengeschichte bzw. Anamnesebögen ausfüllen können, oder es bewerkstelligen, einen Termin beim Arzt zu vereinbaren. "Weniger als die Hälfte der Eltern glauben, dass ihre älteren Jugendliche im Alter zwischen 18 und 19 Jahren wissen, wie man einen Termin beim Arzt vereinbart, und nur ein Viertel der Eltern gehen davon aus, dass ihre volljährigen Söhne und Töchter wissen, was ihre Krankenversicherung abdeckt", so Fredericks.

Um jungen Erwachsene den Übergang zur Erwachsenenmedizin zu erleichtern, können Eltern laut Fredericks einiges tun. Eltern sollten Jugendliche beispielsweise dazu ermutigen, sich mehr um gesundheitliche Belange zu kümmern, indem sie Heranwachsende z.B. selbst in der Arztpraxis anrufen lassen, selbst beim Praxisbesuch Fragen stellen und beantworten lassen. Auch Informationen darüber, was von den Krankenkassen übernommen wird, sollten sie ihren Jugendlichen zukommen lassen bzw. Tipps geben, wo man sich informieren kann.

"Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass Transition ein Lernprozess ist und der Jugendliche nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt selbständig ist, wenn es um die eigene Gesundheit geht“, fasst Fredericks zusammen.

Quelle: <link http: www.uofmhealth.org news archive less-half-parents-think-their-18-year-olds-can-make-doctors _blank external-link-new-window external link in new>University of Michigan, <link http: mottnpch.org reports-surveys _blank external-link-new-window external link in new>C.S. Mott Children’s Hospital National Poll on Children’s Health