Vor Auslandsreisen mit Kindern, insbesondere mit Kleinkindern sollten Eltern unbedingt auf wichtige Präventionsmaßnahmen achten. Dazu gehören auch die empfohlenen Impfungen. Reisen mit Kleinkindern in die Tropen sollten gar nicht unternommen werden. „Durchfallerkrankungen gehören zu den häufigsten Infektionen, die Kinder auf Auslandsreisen erwerben. Während Cholera nur äußerst selten vorkommt, sind Brech-Durchfälle, die durch Rota- oder Noroviren ausgelöst werden, durchaus häufig. Neben der Grundimmunisierung gegen Tetanus, Diphtherie und Polio, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken (Varizellen) und Meningitis (Hirnhautentzündung) ist daher auch die Impfung gegen Rotaviren und gegen Gelbsucht (Hepatitis A) in Erwägung zu ziehen,“ rät Dr. med. Josef Geisz, Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Hessen.
Laut eines weltweiten Netzwerks zur Überwachung von reisebedingten Krankheiten (GeoSentinel) und dem Überwachungsprogramm der Kanadischen Gesellschaft der Kinder- und Jugendärzte (CPSP: Canadian Paediatric Surveillance Program) sind vor allem Kinder von Krankheiten nach Reisen betroffen. Demnach kommt fast ein Drittel der Kinder nach einem Auslandsaufenthalt krank zurück und etwa 14% von ihnen müssen deshalb im Krankenhaus versorgt werden. „Das Immunsystem von Kindern ist noch nicht voll entwickelt. Je kleiner sie sind, desto weniger achten sie auf Hygiene und desto enger ist ihr Kontakt zu anderen. Deshalb haben Kinder ein höheres Ansteckungsrisiko als Erwachsene“, erklärt der Kinder- und Jugendarzt.
Risiken des Reiselands vorher abklärenVor Auslandsaufenthalten sollten Eltern unbedingt Gesundheitsinformationen über das Zielland einholen. In Ländern mit mangelnden hygienischen Verhältnissen gibt es ein paar Grundregeln, die zu beachten sind: „’Peel it, cook it or forget it’ (‚schälen, kochen oder vergessen’) ist eine Regel, die vor allem auch bei der Ernährung von Kindern wichtig ist. Zum Zähneputzen sollte z.B. in Ländern mit mangelnder Wasseraufbereitung nur abgekochtes Wasser verwendet werden. Auch Lebensmittel, wie Salate oder Meeresfrüchte, können mit verunreinigtem Wasser in Berührung gekommen sein“, warnt Dr. Geisz. In den vergangenen Jahren ist es z.B. zu großen Ausbrüchen mit Hepatitis A gekommen – Ursache: mit Hepatitis-A-Viren kontaminiertes Wasser, das über die normalen Wasserleitungen in die Nahrungskette gelangt ist.Quelle: Pediatrics, CPSP