Die Ergebnisse beruhen auf den Daten von über 2.000 Jugendlichen zwischen 12,5 und 17,5 Jahren aus 10 europäischen Städten, die im Rahmen der Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence Cross-Sectional Study (HELENA-CSS) erhoben wurden. Der Zusammenhang zwischen dem Auslassen des Frühstücks und Übergewicht ist in mehreren Studien dokumentiert. Aber die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt. Vor allem im Jugendalter neigen Kinder dazu, auf ihr Frühstück zu verzichten. Ein Frühstück sollte etwa 20% der täglichen Energieaufnahme ausmachen und aus Getreide (insbesondere Vollkorn), Obst oder Saft und kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten bestehen. Kinder und Jugendliche haben einen höheren Schlafbedarf, der die Glykogenspeicher über Nacht erschöpfen kann. Das Frühstück füllt Glykogenspeicher wieder auf und bringt den Stoffwechsel wieder in Gang, um wieder ausreichend Energie zu haben. Die erste Mahlzeit am Tag trägt u.a. dazu bei, die geistigen und schulischen Leistungen der Kinder zu verbessern.
Dem HBSC (Health Behaviour in School-aged Children) zufolge ist der Anteil der Jugendlichen, die frühstücken, seit 2014 in rund der Hälfte der europäischen Länder zurückgegangen. Mehr als vier von 10 Jugendlichen frühstücken nicht jeden Schultag.
Coronapandemie: Mehr Pfunde und weniger geregeltes Essen
Weltweit nimmt Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 5 und 19 Jahren zu - zwischen den Jahren 1975 und 2016 gab es einen Anstieg von etwa 20%. Die Coronapandemie hat diese Entwicklung noch begünstigt.
Einschränkungen und insbesondere Lockdowns mit Schließungen von Gemeinschaftseinrichtungen sind für Familien eine große Herausforderung. Die ungewöhnliche Situation verleitet manche Eltern dazu, von ihren üblichen Essensregeln abzuweichen und Kindern mit Extras eine Freude zu machen. Und Kinder, die gestresst oder gelangweilt sind, neigen vielleicht auch mehr dazu, zwischen den Mahlzeiten zu naschen und sich zu überessen. Eine französische Studie konnte beobachten, dass Eltern während des Lockdowns weniger auf gesundes Essen achteten und mehr „Trostessen“ anboten, während Kinder dazu neigten, mehr zwischen den Mahlzeiten und ohne Hunger in sich „hineinzustopfen“. Eine deutsche Studie stellte ebenso insbesondere für Haushalte mit Kindern eine Verschlechterung der Ernährung, eine überdurchschnittliche Steigerung der Kalorienzufuhr und einen erhöhten Konsum ungesunder Produktgruppen fest.
Quellen: WHO (<link https: apps.who.int iris bitstream handle _blank external-link-new-window external link in new>1, <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: apps.who.int iris bitstream handle _blank external-link-new-window>2), <link https: www.sciencedirect.com science article pii _blank external-link-new-window external link in new>Appetite, <link https: www.mdpi.com _blank external-link-new-window external link in new>Children (Basel), <link https: link.springer.com article s00003-021-01341-1 _blank external-link-new-window external link in new>J Verbrauch Lebensm.