Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Ein Säugling mit 38 Grad Fieber sollte zum Kinder- und Jugendarzt

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät Eltern seit Langem, Säuglinge bis zu drei Monaten mit einer Temperatur von 38 °C oder höher - rektal, d.h. im Darmausgang gemessen - dem Pädiater vorzustellen, auch wenn er sonst keine Krankheitszeichen zeigt.

Diese Haltung vertritt auch der amerikanische Verband der Kinder- und Jugendärzte (American Academy of Pediatrics, AAP) in einer aktuellen Empfehlung. Demnach sollten Kinder im Alter bis zu 2 Monaten mit dieser Temperatur dringend zum Kinder- und Jugendarzt. „Das Fieber ist ein Hinweis, dass etwas nicht in Ordnung ist. Da Säuglinge sich noch nicht so äußern können und es für Eltern schwer zu erkennen ist, ob etwas Ernsthaftes vorliegt, ist das Urteil des Experten notwendig. In den meisten Fällen sind die Ursachen harmlos. Bei etwa 1 von 10 Babys liegt eine Harnwegsinfektion vor, die behandelt werden muss. Auch eine Lungenentzündung oder ein Magen-Darm-Infekt können das Fieber auslösen. Eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung (Meningitis) ist bei Säuglingen sehr selten möglich“, erläutert Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des BVKJ, mit Bezug auf die Veröffentlichung der AAP in der Fachzeitschrift „Pediatrics“. Für die eine Woche bis 3 Wochen alten Säuglinge ist das Meningitis-Risiko etwas höher im Vergleich zu den älteren Säuglingen ab etwa vier Wochen. Die Gefahr, dass sich die Bakterien im Blut übermäßig vermehren (Bakteriämie), ist für die jüngeren, weniger als 25 Tage alten Babys auch etwas größer.

Ist der Allgemeinzustand des Babys beeinträchtigt, nimmt das Kind keine Flüssigkeit oder Nahrung mehr an, leidet es unter Durchfall, Erbrechen, hat einen Hautausschlag oder andere Krankheitszeichen, dann ist dies unabhängig von der Körpertemperatur ein Grund, das Kind vom Kinder- und Jugendarzt untersuchen zu lassen. Auch ein Fieberkrampf sollte ärztlich abgeklärt werden. „Wenn das Baby eine Impfung erhalten hat, dann können sich Temperaturen bis zu 38 °C im Verlauf von 48 Stunden entwickeln. In dieser Altersgruppe ist die Rotavirus-Schluckimpfung, die Sechsfachimpfung gegen Keuchhusten, Haemophilus Typ b, Kinderlähmung, Wundstarrkrampf, Diphtherie, Hepatitis B sowie die Pneumokokkenimpfung fällig. Hier sollten Eltern bei Unsicherheiten ebenso den Kinder- und Jugendarzt konsultieren“, rät Dr. Fegeler. Der AAP zufolge tritt bei etwa 40% der Impflinge in diesem Alter innerhalb von 48 Stunden Fieber auf.

Quellen: <link https: services.aap.org en news-room news-releases aap american-academy-of-pediatrics-issues-clinical-practice-guidelines-for-fever-in-infants-ages-8-days-60-days _blank external-link-new-window external link in new>AAP News, <link https: pediatrics.aappublications.org content pediatrics early peds.2021-052228.full.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics
____________________
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.