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Eine grippebedingte Herzmuskelentzündung kann in seltenen Fällen auch bei Heranwachsenden auftreten

Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) infolge einer Grippeerkrankung ist selten und schwer zu diagnostizieren. Sie schwächt das Herz und verhindert, dass der Körper ausreichend mit Blut versorgt wird. Es können sich auch Blutgerinnseln im Herzen bilden, die einen Herzinfarkt auslösen können. Grippebedingte Herzmuskelentzündungen treten nicht oft auf, können aber auch bei Heranwachsenden vorkommen.

In der Allgemeinbevölkerung sind Herzkomplikationen die zweithäufigste Todesursache im Zusammenhang mit einer Grippe. Viren sind die häufigste Ursache einer Myokarditis und machen bis zu 70% aller Fälle aus.
Eine Herzmuskelentzündung kann z.B. in der Folge einer viralen Atemwegsinfektion oder viralen Magen-Darm-Infektion auftreten. Bei jungen Menschen wurden auch im Zusammenhang mit COVID-19 und in Einzelfällen mit COVID-19-Impfungen Herzmuskelentzündungen beobachtet. Studien haben gezeigt, dass diese Fälle ebenso selten sind und tendenziell mild verlaufen.

Eine Myokarditis ist schwer zu erkennen, da die Beschwerden unspezifisch sind - dazu gehören Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Fieber, Brustschmerzen, unregelmäßiger Herzschlag, Benommenheit und grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen oder Halsschmerzen. Die Diagnose kann u.a. mithilfe von Bluttests, MRTs, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und Echokardiogramme (Herzultraschall) gestellt werden.

Quellen: AHA News (1, 2), Circulation, Deutsche Herzstiftung