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Einfühlsames Familienklima hilft im Umgang mit Aggressionen und schlechten Erfahrungen

Durch eine enge und warmherzige Beziehung zwischen Eltern und Kindern können viele negative äußere Umstände wettgemacht werden. Daran erinnert der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte im Vorfeld des Internationalen Tags der Familie am 15. Mai ...

„Eltern spielen als Vorbild eine Schlüsselrolle darin, wie das Kind auf negative Ereignisse in seinem Leben zu reagieren lernt. Sie können ihr Kind durch Feinfühligkeit und emotionale Unterstützung auch gegen widrige Lebensumstände wappnen“, mahnt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen, im Vorfeld des Internationalen Tags der Familie am 15. Mai. „Ein Kind sollte wissen, dass es von seinen Eltern auch mit negativen Gefühlen geliebt wird. Doch nicht jedes Verhalten ist erlaubt – hier gelten Regeln und Grenzen. Diese vertreten sowohl Vater als auch Mutter gegenüber dem Kind, sodass es keinen Elternteil gegenüber dem anderen ‚ausspielen’ kann.“

Eltern sollten die Gefühle ihres Kindes nicht verharmlosen oder ignorieren und davon ablenken. Das hilft ihm, mit seinen Eltern darüber zu sprechen und mit ihrer Unterstützung nach einer Lösung zu suchen. Durch aufmerksames Zuhören und Nachfragen erfahren Eltern mehr darüber, was das Kind bewegt. “Eltern sollten beispielsweise nicht darüber lachen, wenn ein Kind erbost darüber ist, dass es im Kindergarten von der Löwengruppe in die Mäusegruppe ‚degradiert’ wurde. Denn für das Kind hat es eine große Bedeutung. Neigen Kinder in ihrer Persönlichkeitsstruktur eher zu Aggressionen, wirken ein guter Zusammenhalt und ein liebevolles Klima in der Familie wie ein Puffer und schwächen diese Tendenz ab“, so Dr. Niehaus mit Bezug auf eine aktuelle Studie in Development and Psychopathology.

Der Generationen-Barometer 2009 zeigt, dass immer mehr Familien dieses „Emotionscoaching“ im Alltag umsetzen. Statt körperlichen Strafen gilt heute Kommunikation als vorrangiges Erziehungsmittel. Gegenüber 2006 verbringen Familien mehr Zeit miteinander und es herrscht in den meisten Familien ein positives Grundklima. Der Internationale Tag der Familie steht dieses Jahr u.a. auch unter dem Motto „Zeit für die Familie“, weltweit gilt das Thema „Mothers and Families: Challenges in a Changing World“.