Bestimmte chemische Zusätze in Lebensmitteln machen Kinder nach Darstellung des Kinderneurologen Dr. Raymund Pothmann anfälliger für Schmerzen. "Kinder nehmen Zusatzstoffe zu sich, die schmerzsensibler machen", so Dr. Pothmann, Leiter des Zentrums Kinderschmerztherapie am Hamburger Klinikum Nord. Als Beispiel nannte er den Emulgator E 407, der manchen Fruchtquarks oder Sahnetöpfen beigegeben wird, damit das Fett sich nicht absetzt. Die Wirkung der Substanz ist aus Experimenten mit Ratten bekannt.
Auch der zunehmende Konsum von koffeinhaltiger Limonade erhöht einer Studie zufolge die Schmerzempfindlichkeit. Das haben israelische Forscher herausgefunden, indem sie Kindern, die pro Tag einen Liter Cola tranken, die Limonade entzogen hatten. Danach sind die Klagen über Kopfschmerzen bei den Kindern um 90% zurückgegangen. Ursache sind möglicherweise Zuckerersatzstoffe oder Koffein in der Brause.
Der Mediziner äußerte zudem die Befürchtung, dass wegen des zunehmenden Bewegungsmangels bei Kindern und Jugendlichen orthopädische Schäden wie Rückgratverkrümmung (Skoliose) sich häufen könnten. Rückenschmerzen bei Kindern haben stark zugenommen und stehen in der Schmerzhierarchie nach Kopf- und Bauchschmerzen inzwischen an dritter Stelle.