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Einige rezeptfreie Mittel können insbesondere bei kleinen Kindern zu gefährlichen Nebenwirkungen führen

Rezeptfreie Mittel zur Behandlung von Erkältungen, Schmerzen, Fieber und Übelkeit können Substanzen enthalten, die unerwünschte und z.T. gefährliche Nebenwirkungen auslösen können. Abschwellende Nasentropfen und Arzneien gegen Übelkeit können vor allem bei kleinen Kindern die Ursache für schwere Komplikationen sein.

„Viele Eltern denken, dass ‚rezeptfrei‘ gleichbedeutend mit ‚harmlos‘ sei. Abschwellende Nasentropfen mit z.B. den Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin sind zwar teilweise für kleine Kinder zugelassen, aber werden sie zu hoch dosiert, können sie Krampfanfälle, Atemnot bis hin zum Koma verursachen. Es müssen unbedingt die Dosishinweise der Packungsbeilage beachtet werden. Auch eine zusätzliche Beratung in der Apotheke ist sinnvoll. Zudem dürfen sie nicht länger als eine Woche zum Einsatz kommen. Mittel mit diesen Inhaltsstoffen sind in England deshalb erst ab 6 Jahren zu gelassen“, verdeutlicht Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Arzneien gegen Übelkeit und Erbrechen mit z.B. Diphenhydramin oder Dimenhydrinat können bei Überdosierung vornehmlich bei Kindern unter 3 Jahren zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen. Deswegen darf in dieser Altersgruppe die vorgeschriebene Menge keinesfalls überschritten werden. „Bei akuten Magen-Darm-Infekten mit Fieber sollten Eltern Medikamente mit diesen Inhaltsstoffen nicht ihrem Kind geben, wenn es noch keine drei Jahre alt ist. Durch die beruhigende Wirkung besteht die Gefahr, dass das Kind zu wenig Flüssigkeit aufnimmt. Zudem kann es bei dieser Altersgruppe zu Fieberkrämpfen kommen“, beschreibt Professor Nentwich die weiteren Risiken.

Eltern müssen die Anwendungsempfehlungen auch bei rezeptfreien Arzneien immer genau lesen und die Dosierung sowie Altersbegrenzungen beachten. Insbesondere bei chronisch kranken Kindern, die bereits Medikamente einnehmen, sollten Eltern die Gabe von weiteren Arzneien mit dem Kinder- und Jugendarzt besprechen und wissen, dass pflanzliche Substanzen ebenso nicht immer nebenwirkungsfrei sind.

Quellen: <link https: doi.org s00112-022-01420-z _blank external-link-new-window external link in new>Monatsschr Kinderheilkd, <link https: www.awmf.org uploads tx_szleitlinien _blank external-link-new-window external link in new>S2k-Leitlinie akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.