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Elterliche Ermahnungen schärfen Gefahrenbewusstsein der Kinder

Eine amerikanische Studie der New University of Iowa stellte fest, dass mahnende Gespräche, die Eltern mit ihren Kindern nach einer Verletzung führen, letzteren helfen, zukünftig ähnliche Gefahren zu vermeiden. Die Ergebnisse wurden im „Journal of Pediatric Psychology“ veröffentlicht.

Viele Eltern fordern, wenn ihr Kind sich aus eigenem Verschulden verletzt und evtl. sogar andere mit Leidtragende sind: "Mache das nie wieder!" Auch wenn diese Worte bei Kindern anscheinend auf taube Ohren stoßen, so haben sie der aktuellen amerikanischen Untersuchung zufolge doch Einfluss auf den Nachwuchs. Auch Warnungen der Eltern, bei bestimmten Situationen demnächst vorsichtiger zu sein, wenn sich Kinder ohne eigenes Zutun verletzen, wie z.B. wenn sie aufgrund eines Lochs im Bürgersteigs hinfallen, haben laut den Experten ihren Erfolg.

Die Forschungsarbeit stellte zudem fest, dass die Eltern viel eher ihre Töchter als Söhne dazu drängen, zukünftig vorsichtiger zu sein, wenn sie sich wehgetan haben.

Kinder verinnerlichen Sicherheitswerte der Eltern

Die Wissenschaftler erklärten, dass Kinder ein Gefahrenbewusstsein ähnlich wie ein Gewissen mithilfe der Erziehung der Eltern entwickeln.
"Auch wenn die Eltern oft den Eindruck haben, dass diese Gespräche ohne Wirkung bleiben, helfen sie Kindern im Laufe der Zeit eine Art innere Stimme zu entwickeln, die sie davon abhält, gefährliche Dinge zu tun", verdeutlichte Professor Jodie Plumert, Co-Autorin der Studie.

Wenn Kinder noch sehr klein sind, können Eltern Unfälle verhindern, indem sie sie nicht aus den Augen lassen. "Aber Kinder gewinnen mit zunehmendem Alter mehr Unabhängigkeit und sie müssen die Welt auf eigene Faust erkunden", erklärte die Mitautorin Elizabeth O'Neal. "Die Eltern sollten deshalb einen guten Weg finden, um Kinder beizubringen, wie sie mit neuen Situationen umgehen, die gefährlich sein können. Wir glauben, dass Gespräche ein wichtiger Weg sind, um ihnen eine Art ‚inneres Navigationssystem mit Gefahrenwarner‘ mitzugeben."

Die Studie war Teil eines größeren Forschungsprojekts zu Kindheitserinnerungen und umfasste 87 Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren und deren Eltern, die aus der Notaufnahme eines Krankenhauses in Neufundland rekrutiert worden waren. Die Kinder waren dort aufgrund von Verletzungen versorgt worden. Die Eltern wurden etwa zwei Wochen später kontaktiert und gebeten über die Umstände der Verletzung und die anschließende Unterhaltung zu berichten, die sie mit ihrem Kind hatten.

Die Experten raten Eltern, nicht anzunehmen, dass ein Kind, das in der Notaufnahme behandelt wird, deshalb lernt, dass es ähnliche Situationen meidet, wie diejenige, die den Unfall verursacht hat. Ein Gespräch, das die Gefährlichkeit der Situation erläutert, ist ihrer Meinung nach immer angebracht. Je älter Kinder sind, desto mehr können Eltern ins Detail gehen.

Quelle: <link http: www.eurekalert.org pub_releases uoi-dsa101415.php _blank external-link-new-window external link in new>EurekAlert!, <link http: jpepsy.oxfordjournals.org content early _blank external-link-new-window external link in new>Journal of Pediatric Psychology