Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und das Institut für Medizinökonomie & Medizinische Versorgungsforschung (iMÖV) Köln planen im Rahmen des Projekts „BLIKK-Medien“, den Umgang mit elektronischen Medien und dessen Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen, da zahlreiche Studien bereits über Folgen eines zu langen Medienkonsums und deren möglichen negativen Auswirkungen auf die Kindes-Gesundheit berichtet haben.
„Neben einem Rückgang der körperlichen Fitness und Abnahme der Leistungsfähigkeit kann übermäßiger Medienkonsum aggressives Verhalten, die Entwicklung eines unrealistischen Körperbilds und Essstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite, verzögerte Sprachentwicklung, sozialen Rückzug sowie mangelnde Konfliktfähigkeit zur Folge haben“, berichtet Co-BLIKK-Projektleiter Dr. Uwe Büsching, der zugleich auch Sprecher des Ausschusses Jugendmedizin vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ist. „Eltern können durch eine alternative Beschäftigung zum digitalen Mediengebrauch, wie beispielsweise Sport, diesen negativen Symptomen entgegenwirken“, ergänzt Prof. Dr. Rainer Riedel, ebenfalls Co-BLIKK-Projektleiter.
Unabhängig davon, ist eine Nutzung digitaler Medien nicht mehr aus unserem täglichen Leben wegzudenken. Ein angemessener Umgang muss jedoch von unseren Kindern und Jugendlichen erlernt werden. Rich et al. fordert daher, dass ein Umdenken sowohl bei Eltern, als auch bei den Kinder- und Jugendärzten stattfinden sollte: Digitale Medien sollen nicht strikt verboten, sondern es sollen Wege zu einer adäquaten Nutzung gefunden werden. Hierbei ist die Zusammenarbeit zwischen den Ärzten und den Eltern von großer Bedeutung.
Eine Vorgabe von „BLIKK-Medien – Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz und Krankheiten – Kinder und Jugendliche im Umgang mit elektronischen Medien“ ist es, anhand der erhobenen Daten Strategien zu erarbeiten, um gemeinsam mit den Eltern, Kindern und Jugendlichen den für jedes Individuum „richtigen Umgang“ in der Medienwelt zu erarbeiten, um frühzeitig physischen und psychischen Erkrankungen aufgrund eines erhöhten Medienkonsums vorzubeugen und bei Bedarf schnell Maßnahmen einleiten zu können. „Schon kleine Veränderungen können sich längerfristig günstig auswirken. Ziel sollte es sein, dass Schulkinder nicht mehr als zwei Stunden täglich vor einem Bildschirm sitzen“, rät Dr. Büsching. Es ist wichtig zu wissen, dass sich Eltern bei Unsicherheiten Rat bei ihrem Kinder- und Jugendarzt einholen können.
Quellen:<link http: www.newswise.com articles _blank external-link-new-window external link in new> Iowa State University, <link http: archpedi.jamanetwork.com _blank external-link-new-window external link in new>JAMA Pediatr.
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