Eine gesunde Ernährung lernen Kindern vor allem durch das Vorbild der Eltern. Am besten sei es, wenn Mütter und Väter selbst richtig essen und nicht nur darüber redeten, rät Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Volker Pudel von der Universität Göttingen. „Der ewig als gesund gepredigte Spinat wurde zum Ekelgemüse für Generationen von Kindern“, kritisiert der Ernährungspsychologe. Auch Stress verderbe Kindern den Appetit. „Das gemeinsame Frühstück in Ruhe muss durch rechtzeitiges Aufstehen und Duschen organisiert werden.“
Gemeinsame Mahlzeiten statt schnelle Nahrungsaufnahme
Um Kinder vom Fastfood wegzulocken, sollte das Essen für Kinder erlebbarer gestaltet werden. So ist es laut Professor Pudel sinnvoll, Kinder mit in den Supermarkt zu nehmen und gemeinsam zu besprechen, was in den Einkaufswagen kommt. Ein besonderer Höhepunkt sei ein Besuch auf dem Bauernhof, um zu erleben, wo die Eier, Gemüse und Fleisch herkommen. Zudem sei gemeinsames Essen wichtig. „Die Pizzaecke in der Hand auf dem Weg zum nächsten Termin ist nur Nahrungsaufnahme, aber kein Essen.“
Das zunehmende Übergewicht von Kindern und Jugendlichen wird nach Angaben des Experten durch verschiedene Faktoren beeinflusst: So spielten die Erbanlagen im Zusammenwirken mit Bewegungsmangel und Fastfood die Hauptrolle. „In fast jedem Kinderzimmer stehen ein Computer und ein Fernsehgerät, und andererseits ist das fettreiche Essen so preiswert und ständig verfügbar wie noch nie.“