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Eltern haben starken Einfluss auf die Schlafgewohnheiten ihres Kindes

Laut einer kanadischen Studie können Eltern beeinflussen, wie gut ihre vier- bis sechsjährigen Kinder schlafen, wenn sie einige Verhaltensregeln bei ihnen im Kleinkindalter befolgen. Bei wiederholten Durchschlafstörungen ihres Kindes sollten Eltern mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt...

Wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder durchschlafen, sollten sie einige Verhaltensregeln bei ihren Zwei- bis Dreijährigen befolgen. Denn wie gut Vier- bis Sechsjährige schlafen, kann davon abhängen, wie Eltern sie als zwei- bis dreijährige Kinder ins Bett brachten, so das Ergebnis einer kanadischen Studie. Einen besonders großen Einfluss auf die Schlafgewohnheiten des Kindes hatte demnach, ob die Eltern ihren Kindern zu essen oder zu trinken gaben, wenn sie in der Nacht aufwachten, oder ob sie sie mit in das elterliche Bett nahmen. „Die Studie zeigt, dass es bei Säuglingen angemessen ist, sie zu füttern, wenn sie nachts schreien. Aber bei älteren Kindern ab etwa 29 Monaten verzögern nächtliche Mahlzeiten das Einschlafen, führen manchmal sogar zu Alpträumen und verkürzen den Schlaf. Denn die Verdauung behindert, dass der Körper ganz zur Ruhe kommt“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Legten sich die Eltern zu ihren zwei- bis dreijährigen Kindern oder nahmen sie mit ins elterliche Bett, wenn sie zwischendrin aufwachten, brauchten die Kinder als Fünf- bis Sechsjährige meist 15 Minuten länger, um nachts wieder einzuschlafen, so eine weitere Erkenntnis der Untersuchung. Blieben Vater oder Mutter dagegen noch am Bett des Kindes sitzen, bevor es einschlummerte, so hatte dies keine negativen Folgen auf das später Schlafverhalten – im Gegenteil, dies sorgte sogar dafür, dass Kinder keine Einschlafprobleme hatten.

„Kurze Aufwachphasen sind bei Kindern ganz normal. Wenn ein Kind nach seinen Eltern ruft, sollte der Vater oder die Mutter versuchen, gelassen und ruhig zu reagieren und möglichst leise ins Kinderzimmer zu kommen. Denn wenn sie z.B. rasch ins Zimmer kommen, Licht machen, laut sprechen und/oder dem Kind zu trinken oder zu essen geben, lernt das Kind ein falsches Verhalten. Insbesondere bei Kindern, die von Haus aus unruhig sind, ist es wichtig, sich an diese Regeln zu halten, damit kein Teufelskreislauf entsteht“, empfiehlt Dr. Fegeler. Auch wenn Kinder bei Schlafproblemen ins elterliche Bett geholt werden, gewöhnen sie sich daran und lernen nicht, sich selbst zu beruhigen und alleine wieder einzuschlafen. Zum Einschlafen sollte es dunkel sein, deshalb sind Rollläden günstig. Gemeinsame Rituale für das Zubettgehen haben sich bewährt. Bei wiederholten Durchschlafstörungen sollten Eltern ihren Kinder- und Jugendarzt konsultieren und evtl. ein Schlafprotokoll führen, um leichter nach den Ursachen suchen zu können. Ein zwei- bis fünfjähriges Kind braucht im Durchschnitt zehn bis zwölf Stunden Schlaf.