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Elternselbsthilfegruppen und Kinder- und Jugendärzte gegen Medizindumping

Elternselbsthilfegruppen und Kinder- und Jugendärzte ziehen an einem Strang im Kampf gegen die Benachteiligung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher. In einem gemeinsamen Workshop von Elternselbsthilfegruppen des Kindernetzwerks e.V. und des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte am 13.04.2005 in Berlin wurden u.a. notwendige Verbesserungen herausgearbeitet...

„Eine gute Familienpolitik erfordert die Umsetzung des GMG (Gesundheitssystem-modernisierungsgesetz) für die besonderen Belange der Kinder und Jugendlichen“, so Dr. med. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, auf dem gemeinsamen Workshop von Elternselbsthilfegruppen des Kindernetzwerks e.V. und des Berufsverbandes am 13.04.2005 in Berlin.

Hermine Nock, Geschäftsführerin des „Bundesverband Herzkranke Kinder e.V.“: „Kranke Kinder und Erwachsene werden zur Zeit völlig ungleich behandelt. So werden Sportgruppen für herzkranke Erwachsene von den Krankenkassen großzügig finanziert, herzkranke Kinder hingegen müssen in jedem Einzelfall um Förderung betteln.“

Die Möglichkeiten des GMG werden bislang für chronisch kranke und behinderte Kinder und Jugendliche mangelhaft umgesetzt:

  • So schließen immer mehr Spezialambulanzen. Besonders Kinder mit seltenen Krankheiten finden keine Spezialisten.
  • Bewährte, nicht verschreibungspflichtige Medikamente (OTC-Präparate) werden ab dem 12. Geburtstag nicht mehr erstattet. Das kostet die betroffenen Familien bis zu 450,00 € im Monat und mehr.
  • Nach Erreichen der Volljährigkeit fallen die Patienten in ein „Betreuungsloch“: Die Weiterbetreuung durch Fachärzte für Erwachsene ist problematisch, weil ihnen die Kenntnisse über angeborene Erkrankungen fehlen.
  • Für die unbedingt notwendige psychosoziale Betreuung chronisch kranker Kinder und ihrer Familien ist kein Geld vorhanden.

Die heute in Berlin gegründete gemeinsame Plattform werde Politik und Kostenträger in die Pflicht nehmen, so Dr. Hartmann und Nock. „Heute an der Gesundheit von Kindern zu sparen, kommt uns später teuer zu stehen.“