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Energydrinks können insbesondere für Heranwachsende gefährliche Nebenwirkungen haben

Dass Energydrinks Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck verursachen können und insbesondere für jugendliche Konsumenten gesundheitliche Risiken bergen, ist schon länger bekannt. Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift „Nutrients“ fasst diese negativen Auswirkungen für Minderjährige zusammen.

„Vor allem bei jungen Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und wenn bestimmte andere Faktoren hinzukommen, wie z.B. die gleichzeitige Einnahme von Drogen oder Alkohol, kann es beim Konsum von Energydrinks zu Herz-Kreislauf-Störungen und Herzrhythmusstörungen bis hin zum Tod kommen. Arterienwände können verhärten, der Blutdruck kann steigen und die Funktion der linken Herzkammer kann beeinträchtigt werden“, verdeutlicht Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendkardiologe sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Kinder unter 14 Jahren oder Kinder mit einer Herzerkrankung oder erblichen Syndromen (z.B. Long-QT-Syndrom – eine seltene, genetisch bedingte Störung der elektrischen Erregungsbildung und -leitung im Herzmuskel; Brugada-Syndrom – ebenso eine erbliche Neigung zu anfallsartigen Herzrhythmusstörungen) sollten keine Energydrinks konsumieren, da sie ein besonders hohes Risiko für gefährliche Nebenwirkungen haben. Doch es gibt auch Berichte über negative Folgen bei sonst gesunden Minderjährigen nach mehrtägigem oder mehrfachem Genuss von Energydrinks. Einige Veröffentlichungen weisen auch auf Beeinträchtigung der Leber oder Niere durch übermäßiges Trinken von Energydrinks sowie auf neuropsychologische Auswirkungen, wie Panikattacken, hin.

Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung

Dass der häufige Konsum von Energydrinks auch die geistigen Fähigkeiten beeinflussen kann, ist wenigen bewusst. „Hauptbestandteil von Energy Drinks ist Koffein. Nach der Aufnahme gelangt das Koffein sofort in alle Körpergewebe und durchquert auch die Bluthirn-Schranke. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Schlaflosigkeit können bei größeren Mengen die Folge sein“, erklärt Dr. Kahl. Der Koffeininhalt eines Energy-Getränks variiert je nach Marke. Mache Dose enthält 80 mg, was einer einem Espresso entspricht, während eine andere 160 mg Koffein aufweisen kann. Energy-Shots können sogar 200 mg bis 420 mg Koffein beherbergen. Der hohe Gehalt an Zucker überdeckt den Koffeingeschmack. Der EFSA zufolge (European Food Safety Authority bzw. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) sollten drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag oder Einzeldosis nicht überschritten werden. Die Ergebnisse aus EsKiMo II zeigen, dass jede Vierte bzw. jeder Vierte unter den jungen Energydrink-Konsumentinnen und Konsumenten mehr zu sich nimmt.

Quellen: <link https: doi.org nu15112537 _blank external-link-new-window external link in new>Nutrients, <link https: www.efsa.europa.eu sites default files corporate_publications efsaexplainscaffeine150527de.pdf _blank external-link-new-window external link in new>EFSA, <link https: doi.org _blank external-link-new-window external link in new>J Health Monit., <link https: doi.org s10557-021-07305-9 _blank external-link-new-window external link in new>Cardiovasc Drugs Ther., <link https: doi.org ijerph182312389 _blank external-link-new-window external link in new>International Journal of Environmental Research and Public Health
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.