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Englische Experten: Schüler sollten im Unterricht diskutieren dürfen

Was viele Lehrer als störend empfinden, kann u.U. sogar förderlich sein, meinen englische Forscher: Reden während des Unterrichts. Laut ihren Studienergebnissen können Schüler ihre Lernergebnisse verbessern, wenn sie über die Unterrichtsinhalte diskutieren dürfen….

Im Rahmen einer zweijährigen Studie, dem so genannten Primary Review (Report 2/1b), untersuchten britische Forscher, welche Faktoren für eine positive Lernatmosphäre bei Grundschülern sorgen können. Dabei zeigte sich, dass das Reden beim Verständnis von Problemen helfen kann und das Gesehene und Gehörte sich dadurch besser einprägt. Die Engländer meinen damit nicht das störende Plaudern während des Unterrichts, sondern erklärendes Unterhalten, d. h. „Exploratory Talk“, eine Art unterrichtsbezogener Dialog unter Schülern, der nach Meinung der Wissenschaftler besonders wertvoll für den Erwerb von Wissen ist.

"Exploratory Talk" beinhaltet das Erläutern von Meinungen und das kritische Auseinandersetzen mit Erklärungen. Dadurch lernen Kinder verschiedene Sichtweisen ihrer Schulkameraden kennen und begreifen, dass manche Inhalte aus verschiedenen Perspektiven betrachtet oder sogar gelöst werden können. Die Schüler tauschen sich gegenseitig zum Unterrichtsstoff aus.

Reden sowie das Bewältigen von Aufgaben in der Gruppe sind laut den Wissenschaftlern sehr wichtige Bausteine für die Entwicklung der Kinder. Durch das gezielte Diskutieren können sie sogar spezielle Fähigkeiten wie Schreiben, Problemlösung und Mathematik verbessern.

Die englischen Forscher stellen aufgrund ihrer Studienergebnisse auch in Frage, dass ein Wettkampf unter den Schülern motivierend sein soll. Sie behaupten, dass Schüler im Gegenteil zur Zusammenarbeit und zum Zusammenhalt in der Gruppe ermuntert werden sollten.

http://www.primaryreview.org.uk/Downloads/Int_Reps/4.Children_development-learning/Primary_Review_2-1b_report_Social_development_learning_071214.pdf