Wenn minderjährige Frauen selbst Kinder bekommen, sind sie in der Regel weder von ihrer Persönlichkeitsentwicklung noch von ihrer emotionalen Entwicklung ausreichend auf die verantwortungsvolle Rolle vorbereitet. Ihre schulische und berufliche Ausbildung müssen junge Mütter meist unterbrechen und sie sind finanziell auf die Unterstützung anderer angewiesen. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass sehr junge Mütter im Vergleich zu ihren Gleichaltrigen ohne Kinder oft Schwierigkeiten mit ihrer Identitätsfindung haben, weniger selbstbewusst und selbständig sind und nach der Geburt häufiger depressive Symptome zeigen. Jugendliche Mütter sind oft überfordert und können deshalb auch weniger sensibel auf ihre Kinder eingehen wie ältere Mütter. Probleme mit der eigenen Herkunftsfamilie und mit dem Partner oder Trennung von ihm können noch als Belastung hinzukommen. Sind die jungen Mütter überlastet und erhalten keine Unterstützung, verhalten sie sich oft weniger aufmerksam und positiv ihrem Kind gegenüber und bieten ihm wenig Anregung. So weisen Kinder von jugendlichen Müttern am Ende des ersten Lebensjahres häufiger eine gestörte Mutterbindung auf. Auch die kognitive und sprachliche Entwicklung kann dadurch verzögert verlaufen.
80 bis 86% der Schwangerschaften bei Jugendlichen sind ungeplant. Meist ist unsachgemäße oder fehlende Verhütung die Ursache. In einer Berliner Studie hatten 69% der befragten schwangeren jungen Mütter nicht oder unsicher verhütet. 2005 brachten in Deutschland laut Statistischem Bundesamt insgesamt 4.655 Mütter unter 18 Jahren ein Kind zur Welt, 7.247 Minderjährige brachen eine Schwangerschaft ab.