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Epilepsie: Operative Methoden haben sich entscheidend verbessert

Etwa 200.000 Kinder bundesweit leiden an Epilepsie. Vielfach ist die neurologische Erkrankung medikamentös behandelbar, aber in einigen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Die Heilungschancen nach einer OP sind heute häufig gut...

Die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten epileptischer Kinder haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Epilepsie lässt sich zwar häufig medikamentös behandeln, erklärt der Leiter der Abteilung für Neuropädiatrie der Erlanger Universitäts-Kinderklinik, Dr. Dieter Wenzel. Bei bis zu 15% der kleinen Patienten könnten die Krampfanfälle aber nur durch einen operativen Eingriff am Gehirn unterbunden werden. In Deutschland leiden insgesamt 200.000 Kinder an Epilepsie.

Ursache der Anfallsleiden, die sich nicht durch Medikamente lindern ließen, ist zumeist ein hirnorganischer Schaden, erläutert Dr. Wenzel. Deshalb müssen die behandelnden Ärzte zunächst die Gehirnregion ausfindig machen, von der die epileptischen Anfälle ausgingen. Mit Hilfe der Kernspintomographie ist es heute möglich, wenige Millimeter große Abweichungen der Gehirnarchitektur sichtbar zu machen. Diese aufwändige Diagnostik ist jedoch bislang nur in spezialisierten pädiatrischen Epilepsie-Zentren möglich. Die Heilungschancen bei günstig gelegenen Störungsherden liegt bei 80 bis 90%, prognostiziert Dr. Wenzel.

Die Neuropädiatrie, die sich mit der Diagnostik und der Therapie von Gehirn- und Nervenerkrankungen wie der Epilepsie bei Kindern befasst, zählt in Deutschland übrigens erst seit dem vergangenen Jahr als selbstständige medizinische Disziplin. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auch unter: www.ag-nnp.de