Französische Wissenschaftler untersuchten die Daten von 568 Kindern, von denen die Hälfte an Leukämie erkrankt war. Sie befragten die Eltern der Kinder danach, ob sie Insektizide im Haus und Pestizide im Garten verwendet hatten. Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Verwendung von Insektiziden und Pestiziden während der Schwangerschaft und Kindheit, das Risiko für Kinder, an Leukämie zu erkranken, fast verdoppelte. Garten-Insektizide erhöhten das Risiko demnach 2,4-fach und Schimmelbekämpfungsmittel 2,5-fach.
Vermutungen, aber keine Gewissheit
Dr. Florence Mengeaux, ein Autor der Studie, erklärt, dass er weder mit letzter Sicherheit sagen könne, ob Insektizide Leukämie verursachen, noch welche Substanzen darin möglicherweise gefährlich sein könnten. Die Studie bestätigt nur die schon vorhandene Hypothese, dass Insektizide im häuslichen Umfeld bei der Entstehung von Leukämie in der Kindheit eine Rolle spielen und deshalb möglicherweise präventive Maßahmen sinnvoll sein könnten. Eine amerikanische Studie vermutet so z.B. einen umso größeren schädlichen Einfluss der Insektizide je häufiger und früher in der Kindheit eine Exposition stattfand – mit dem höchsten Erkrankungsrisiko bei Exposition während der Schwangerschaft.
Ken Campbell von der Leukämie-Forschungsstiftung in Amerika kritisiert, dass die Studie sehr klein ist und auch vom Erinnerungsvermögen der Eltern abhängt, das selten exakt ist. Seiner Meinung nach beweist diese Studie keinen Zusammenhang.
Quelle: BBC News, Enviromental Health Perspectives