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Erhöht Schlafmangel das Risiko für Übergewicht?

Laut amerikanischen Forschern spielt neben den bereits bekannten Risikofaktoren für Übergewicht, wie z.B. Veranlagung und Bewegungsarmut, Schlafmangel eine wichtige Rolle bei der Bildung von „Fettpölsterchen“. Demnach befinden sich unter Grundschülern, die weniger als 10 Stunden täglich schlafen, überproportional viele dicke Kinder….

Wissenschaftler von der Laval Universität in Québec haben bei über 400 Grundschülern im Alter von fünf bis zehn Jahren das Schlafverhalten in Zusammenhang mit dem Übergewicht untersucht. Fast ein Viertel dieser Schüler waren übergewichtig. Durch eine telefonische Befragung ermittelten die Forscher ihre mittlere Schlafdauer pro Nacht. Je weniger die Kinder durchschnittlich in der Nacht schliefen, desto höher war demnach das Risiko zu den „Dicken“ zu gehören. Kinder, die weniger als 10 Stunden in der Nacht schliefen, hatten ein 3,5-fach höheres Risiko für Übergewicht als Kinder, die 12 oder mehr Stunden Nachtruhe hatten.

Neue Hypothese: Verändertes Schlafverhalten mit verantwortlich für hohen Anteil übergewichtiger Kinder
Die Mediziner der Laval Universität entwickelten auch eine Hypothese dafür, warum Schlafmangel zu Übergewicht führt - die allerdings noch bewiesen werden muss: Im Schlaf wird das Hormon Leptin freigesetzt, das den Stoffwechsel stimuliert und den Appetit zügelt. Bei Schlaf- und Leptinmangel könnte sich folglich mehr Hunger entwickeln. In den letzten Jahrzehnten hat die durchschnittliche Schlafdauer pro Nacht um eine bis zwei Stunden abgenommen. Der Prozentsatz junger Erwachsener, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, hat von 16% auf 37% zugenommen. Die Zahl Übergewichtiger hat sich von 1960 bis 2000 nahezu verdoppelt.