Wenn Eltern mit ihren Kleinkindern zum Babyschwimmen gehen, könnte dies bei unter Zweijährigen mit einer entsprechenden Veranlagung das Risiko erhöhen, Asthma zu entwickeln oder andere chronische Lungenkrankheiten zu bekommen. Dies behauptet zumindest Professor Alfred Bernard von der Toxikologischen Abteilung der führenden Medizinischen Fakultät in Belgien an der Katholischen Universität in Louvrain.
Professor Bernard hatte die Lungenfunktion von 341 Schulkindern untersucht, von denen 41 vor zehn Jahren (bevor sie zwei Jahre alt waren) am Babyschwimmen teilgenommen hatten. 23% der ehemaligen Babyschwimmer hatten Asthma entwickelt (im Vergleich zu 11% bei den restlichen Schulkindern). Er fand unter den ehemaligen Babyschwimmern Schädigungen im tiefen Lungengewebe, die vergleichbar waren mit denen bei erwachsenen Rauchern. Seine Messungen hatten ergeben, dass über den Babyschwimmbecken der Anteil an gesundheitsschädlichen Trichloramin um 50% höher ist als über dem Becken von Erwachsenen. Trichloramin ist ein giftiges Gas, das durch eine Reaktion von Chlor mit Urin, Speichel und Schweiß im Schwimmbad entstehen. Aufgrund der höheren Temperaturen in den Babyschwimmbecken und weil die Kinder häufiger ins Wasser urinieren, chlorieren manche Bäder ihre Babybecken besonders stark.
Damit diese Gase bei den Kindern keine Gesundheitsschäden hinterlassen, sollte deshalb der Luftaustausch in diesen Bädern besonders gut funktionieren. Professor Bernard schlägt alternativ vor, bei Babyschwimmbecken auf andere Formen der Desinfizierung zurückzugreifen, wie z.B. Ozon oder UV-Behandlung. Er räumt auch ein, dass Schwimmen für Kinder mit Lungenproblemen oder Asthma in nicht-chlorierten Bädern oder Schwimmbecken mit einer sorgfältig überwachten Chlorierung und mit einer entsprechenden Hygiene ein ideales Training ist.