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Erkältungen und Grippe können Schlaganfall-Risiko bei Kindern möglicherweise vorübergehend erhöhen

Schlaganfall ist sehr selten bei Kindern, aber Erkältungen, Grippe und andere kleinere Infektionen können Schlaganfall-Risiko bei Kindern vorübergehend zu erhöhen. So lautet das Fazit einer amerikanischen Studie, die in der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht wurde. Die Untersuchung kam auch zu dem Ergebnis, dass Standardimpfungen einen gewissen Schutz bieten.

Dr. José Biller von der Loyola Universität in Chicago, Autor eines Kommentars zu dieser Studie in „Neurology“, weist darauf hin, dass das Risiko für Kinder insgesamt immer noch sehr gering ist. "Es ist möglich, dass Veränderungen im Körper aufgrund von Infektionen, wie Entzündungsreaktionen und Dehydrierung, bei Risikokindern schließlich zu einem Schlaganfall führen können. Doch sollten Eltern nicht beunruhigt sein, wenn ihr Kind eine Erkältung hat, dass dies zu einem Schlaganfall führen könnte."

Für die Studie werteten die Wissenschaftler medizinische Daten von 355 Kindern unter 18 Jahren aus, die einen Schlaganfall erlitten hatten, und befragten deren Mütter. Zum Vergleich analysierten sie ebenso die Krankenakten von 354 Gleichaltrigen, die keinen Schlagfanfall bekommen hatten, und interviewten ebenso deren Mütter. Die Forscher untersuchten dabei unter anderem, ob die Kinder eine Infektion gehabt hatten und wie ihr Impfstatus war.

Unter den Teilnehmern hatten 18% der Kinder mit Schlaganfall in der Woche davor eine Infektion, während nur 3% der Kinder in der gesunden Kontrollgruppe in der dem Interview vorangehenden Woche von einer Infektion betroffen waren. Kinder mit einem Schlaganfall hatten eine um das Sechsfache erhöhte Wahrscheinlichkeit, in der Vorwoche an einer Infektion erkrankt zu sein, als diejenigen, die nicht von einem Schlaganfall betroffen waren.
Die Forscher fanden heraus, dass das Risiko für einen Schlaganfall nur bei Infektionen in der Vorwoche erhöht war. Dies weist darauf hin, dass eine Infektion das Schlaganfallrisiko nur kurzzeitig erhöht. Kinder, die wenige Impfungen erhalten hatten, hatten zudem ein höheres Risiko (Faktor 7) für einen Schlaganfall als diejenigen, die die meisten oder alle ihre Routine-Impfungen erhalten hatten.

"Wenn sich unsere Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, bedeutet dies, dass die Verhinderung von Infektionen wie Erkältungen und Grippe mit gründlicher Händehygiene und Impfungen eine Strategie zur Prävention von Schlaganfällen bei Kindern sein kann", erklärte Studien-Autorin Dr. Heather J. Fullerton aus San Francisco.

Quelle: <link http: www.newswise.com articles having-consistent-source-of-health-care-is-key-factor-in-limiting-kids-repeat-visits-to-the-hospital _blank external-link-new-window external link in new>newswise, <link https: www.aan.com pressroom home pressrelease _blank external-link-new-window external link in new>American Academy of Neurology (AAN), <link http: www.kinderaerzte-im-netz.de http www.neurology.org content _blank external-link-new-window>Neurology