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Ernährungsumstellung bei arzneimittelresistenter Epilepsie

Bei einer umfassenden Auswertung von zahlreichen Studien zu Ernährung und arzneimittelresistenten Epilepsien kamen indische Experten und Expertinnen zu dem Schluss, dass eine ketogene Diät, eine modifizierte Atkins-Diät und eine Ernährung mit niedrigem glykämischen Index kurzfristig zu einer Verringerung der Anfallsaktivität um 50–90 % gegenüber vorher bei Kindern mit arzneimittelresistenter Epilepsie führten.

Bei der ketogenen Diät werden Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate in einem bestimmten Verhältnis konsumiert. Dieses Verhältnis wird vor Beginn der Diät festgelegt und individuell abgestimmt.

Bei der modifizierten Atkins-Diät (MAD) wird nur die Kohlenhydratmenge pro Tag festgelegt. Der Anteil der Kohlenhydrate wird im Speiseplan stark reduziert und dafür mehr Fett eingeplant.
Von den diätetischen Interventionen ist die modifizierte Atkins-Diät möglicherweise die am besten geeignete Intervention mit größerer Verringerung der Anfallsaktivität (kurzfristig bis zu 100% Reduktion) und den geringsten Therapieabbrüchen im Vergleich zu anderen diätetischen Interventionen. Zu diesem Ergebnis kommt ein indisches Forscherteam in einer Veröffentlichung in "JAMA Pediatrics".

Wenn eine Epilepsie nicht medikamentös behandelbar ist, bestehen begrenzte therapeutische Möglichkeiten. Abgesehen von einer Operation werden viele Kinder mit einer Epilepsie, die nicht mit Medikamenten in den Griff zu bekommen ist, mit Diättherapien wie der ketogenen Diät (KD), der modifizierten Atkins-Diät (MAD) und einer Ernährung mit niedrigem glykämischen Index (LGIT) behandelt. Trotz Fortschritten bei diätetischen Interventionen gibt es nur begrenzte Forschungsergebnisse zum Vergleich verschiedener Methoden. Deshalb werteten indische Experten und Expertinnen Studien (12 Studien mit insgesamt 907 Teilnehmern/Teilnehmerinnen) aus, um eine Behandlung mit einer ketogenen Diät (KD), einer modifizierten Atkins-Diät (MAD) und einer Ernährung mit niedrigem glykämischen Index (LGIT) vergleichen zu können.

Eine ketogene Diät (KD) und eine modifizierten Atkins-Diät wirkten demnach anscheinend gut, um kurzfristig eine 100%-ige Anfallsverringerung gegenüber dem Ausgangswert im Verlauf von 3 Monaten zu erreichen. Längerfristig ließ die Wirkung etwas nach, zu einer 50%-igen Anfallsreduktion in den Zwischen- und Langzeitperioden.

Die modifizierte Atkins-Diät wurde in der Regel besser vertragen und hatte eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Verringerung der Anfälle im Vergleich zur ketogenen Diät.

Quellen: <link https: www.physiciansweekly.com dietary-interventions-effective-in-treating-pediatric-drug-resistant-epilepsy _blank external-link-new-window external link in new>physiciansweekly.com, <link https: doi.org jamapediatrics.2022.5648 _blank external-link-new-window external link in new>JAMA Pediatrics