Jedes Jahr verunglücken in Deutschland rund 1,8 Millionen Kinder, mehr als 570.000 von ihnen im Heim- und Freizeitbereich. Kleinkinder sind neugierig - wollen alles erkunden und anfassen. Sie haben noch kein Gefahrenbewusstsein. Etwa 50% aller verletzten Kinder sind jünger als 6 Jahre.
Vorbeugen ist besser
Eltern sollten über mögliche Risiken und Gefahren Bescheid wissen und sie am besten im Vorfeld reduzieren. Stürze machen im häuslichen Bereich (s.a. Sicherheitshaus) fast die Hälfte aller Unfallverletzungen bei Kindern aus. So sollten Treppen für Krabbelkinder beispielsweise nicht zugänglich sein. Kinder unter 5 Jahren fallen häufig vom Bett, Wickeltisch oder Kinderhochstuhl. Wenn ein Kind schwer gestürzt ist, muss zunächst die Atmung überprüft werden. Beruhigen Sie Ihr Kind und fühlen den Puls. In einer ernsten Notfallsituation gibt es verschiedene Griffe - die je nach Alter und Größe des Kindes eingesetzt werden können, um eine Erste-Hilfe-Maßnahme einzuleiten, bis der Notarzt eintrifft.
Erste-Hilfe-Kenntnisse für den Notfall
Eltern sollten die wichtigsten "Erste-Hilfe-Maßnahmen" kennen. Ratsam ist auch ein spezieller Kurs "Erste Hilfe für Kinder", um das Wissen aus der lang zurückliegenden Führerscheinprüfung aufzufrischen. Kleine Kinder nehmen z. B. viele Dinge in den Mund. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen verschluckten Gegenstand aus der Luftröhre des Kindes zu befreien. Besteht Erstickungsgefahr, können bei kleinen Kindern die so genannte Kopf-Tief-Haltung und gezielte Schläge auf den Rücken einen Hustenreiz auszulösen, so dass der Gegenstand herausgeschleudert wird. Bei Verbrennungen oder Verbrühungen muss ebenfalls schnell gehandelt werden. Kaltes Wasser kühlt die verletzte Haut und lindert den Schmerz.
Auf der Internetseite der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. können Sie die Broschüre "Erste Hilfe bei Kinderunfällen" kostenlos herunterladen oder mit einem frankierten Rückkuvert bestellen.
TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern – Das Magazin am Nachmittag" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 25.05. ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Experte ist Herr Dr. Bernd Simon, Kinder- und Jugendarzt in München, im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.