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Erste Liebe

Schon bevor sich Jugendliche "richtig" für das andere Geschlecht interessieren, sollte die sexuelle Aufklärung abgeschlossen sein, damit Jugendliche beim "ersten Mal" nicht unvorbereitet sind und auch an Verhütung denken...

Mit dem Beginn der Pubertät und dem Interesse der Jugendlichen für das andere Geschlecht sollte die sexuelle Aufklärung längst abgeschlossen sein.

Geringes Gefahrenbewusstsein
Sowohl Jungen als auch Mädchen müssen immer wieder auf das Risiko aufmerksam gemacht werden, das sie eingehen, wenn sie ungeschützten Sexualverkehr haben. Dabei spielen neben Aids auch andere Geschlechtskrankheiten, die u. U. zur Unfruchtbarkeit führen können, eine immer größer werdende Rolle. Da Aids kaum mehr in den Schlagzeilen ist, unterschätzen viele junge Menschen die Ansteckungsgefahr. In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen 2003 erstmals seit Jahren wieder leicht angestiegen (von 1.631 auf 1.839). Auch 2004 haben sich etwa 2.000 Menschen neu mit Aids angesteckt. Der Kondomverbrauch ist dagegen zurückgegangen.

Auch die offizielle Zahl der Schwangerschaftsabbrüche bei Jugendlichen nimmt leicht, aber kontinuierlich zu. 2003 haben sich 7.645 Mädchen unter 18 Jahren zu einer Abtreibung entschlossen. Das waren knapp 3.000 mehr als noch 1996. 2004 entschieden sich insgesamt 129.660 Frauen für einen Schwangerschaftsabbruch - davon 6% Minderjährige (etwa 7.780). Auch im ersten Quartal von 2005 blieb der Anteil von Minderjäjhrigen bei 6%.

Wenn Eltern bemerken, dass ihr Kind Freundschaften mit dem anderen Geschlecht schließt und sich verliebt, dann sollten sie ihm Gespräche z.B. über Sexualität anbieten - auch wenn ihr Kind bereits "aufgeklärt" ist. Dabei dürfen Eltern auch zeigen, dass diese Gespräche für sie nicht immer einfach sind und dass auch sie bestimmte Geheimnisse wahren möchten. Die Intimsphäre, wie Rückzug ins Zimmer, Tagebuch, geschlossenes Bad, sollte von Eltern immer respektiert werden. Dadurch kann der Jugendliche auch das Vertrauen gewinnen, dass seine Gefühle geachtet werden. Falls es Jugendlichen oder Kindern schwer fällt, mit ihren Problemen zu ihren Eltern zu kommen, stehen ihnen neben dem Kinder- und Jugendarzt auch Beratungsstellen wie pro familia oder First Love Ambulanz zur Verfügung, die Hilfe bei Fragen zur Sexualität und Verhütung, aber auch zu körperlichen und sexuellen Entwicklungsstörungen sowie nach sexueller Gewalt bieten.

TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern – Das Magazin am Nachmittag" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 3. August 2005 ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Expertin ist Frau Dr. Heike Kovács, Medizinjournalistin, im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 01 37 / 44 45 41 stellen.