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Erster Kindergartentag: Auch bei Tränen hart bleiben

Der erste Tag im Kindergarten ist für viele Kinder ein einschneidendes Erlebnis. Tränen sollten Eltern allerdings auf keinen Fall dazu bewegen, das Kind einfach wieder mit nach Hause zu nehmen...

Eine Trennung von den Eltern ist den meisten Kindern im Kindergartenalter nicht unbekannt. So gut wie jedes Kind ist schon mehrmals einige Stunden bei Oma und Opa, anderen Verwandten oder Freunden gewesen.

Der Kindergarten ist zwar schon wegen der Größe der Gruppe eine neue Situation. Aber wenn Tränen fließen, habe das oft auch etwas mit dem Ausüben von Macht zu tun: "Eltern kennen ihr Kind und wissen, ob es nur seinen Willen durchsetzen will", erläutert Kinderpsychologe Hans-Jürgen Herzog aus Bad Bocklet (Bayern). In einem solchen Fall sollten Eltern versuchen, möglichst hart zu bleiben.

Den Abschied erleichtern und Versprechen einhalten
Ein Kompromiss kann es sein, das Kind am Anfang nicht die volle Zeit im Kindergarten zu lassen. Weich zu werden und den Nachwuchs vor dem Kindergarten bewahren zu wollen, sei dagegen der falsche Weg: "Ein Kind muss sich abnabeln können."

Hilfreich kann es auch sein, den Abschied "rückwärts abzubauen": Erst bleiben die Eltern 30 Minuten da, dann 20, dann 10 Minuten. Ob Eltern sich unauffällig zurückziehen oder ausdrücklich verabschieden sollten, hängt individuell vom Kind ab.

Ist die Beziehung zwischen Eltern und Kind auf viel Vertrauen und Verlässlichkeit aufgebaut, verabschieden sich die Eltern besser richtig. "Du bist hier gut aufgehoben, ich hole dich auch bestimmt wieder ab", seien geeignete Sätze, um dem Kind die Angst zu nehmen. "Beim Abholen sollte dann noch einmal betont werden, dass man das Versprechen eingehalten hat", empfiehlt Herzog.