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Erstickungsgefahr: Tragehilfen und Kindersitze fürs Auto nicht zum Schlafen geeignet

 

Eltern sollten ihre Säuglinge nicht in Kindersitzen für Autos bzw. Tragehilfen unbeaufsichtigt schlafen lassen. „Schlafen Babys in diesen Geräten ein, können sie leicht in eine Position rutschen, bei der Erstickungsgefahr besteht“, warnt Dr. Hermann Josef Kahl, Bundespressesprecher des Berufsverbands für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Amerikanische Forscher konnten dies in einer Studie belegen, die 47 Todesfälle bei Kindern unter 2 Jahren untersuchte, die sich in Kindersitzen ereignet hatten. Die Kinder wurden entweder durch etwas stranguliert, wie einen Sicherheitsgurt, weil sie z.B. im Sitz nach unten gerutscht waren, oder sie starben, weil sie aufgrund ihrer zusammengesunkenen Körperhaltung nicht genug Luft bekamen. In einem Fall reichten dafür schon vier Minuten.

Der Kopf des Babys kann in einem Buggy oder Ähnlichem leicht nach vorne fallen und so die Atemwege behindern. Da kleine Babys noch keine gute Kontrolle über ihre Halsbewegungen haben, sind sie meist nicht in der Lage, die Position zu korrigieren. „Säuglinge und Kinder bis zu 2 Jahren dürfen auf keinen Fall in Autokindersitzen und Tragehilfen unbeaufsichtigt gelassen werden oder darin zum Schlafen hingelegt werden. Im Auto sollten Eltern unbedingt darauf achten, dass die Kinder ordnungsgemäß angeschnallt sind. Das Gesicht eines Kindes muss sichtbar sein und frei von Stoff oder Ähnlichem, was die Atmung behindern könnte. Auf die Brust sollte kein Druck ausgeübt werden“, rät Dr. Kahl.

Eine weitere Gefahr, wenn Kinder alleine im Auto bleiben: Bei Sonne und warmen Temperaturen kann sich ein Auto auf über 55 Grad Celsius aufheizen, so dass ein Kind darin einen Hitzschlag erleiden kann. Nach fünf Minuten unter praller Sonne erwärmt sich der Innenraum im Schnitt um 4 Grad Celsius über der Außentemperatur, nach zehn Minuten um 7 Grad, nach einer halben Stunde um 16 Grad und nach einer Stunde um etwa 26 Grad. Selbst bei gemäßigten Außentemperaturen können sich über einen längeren Zeitraum tödliche Temperaturen entwickeln. „Kleine Kinder besitzen noch keine so gute Wärmeregulation und ihre Körpertemperatur kann sich drei- bis fünfmal schneller erhöhen als bei Erwachsenen“, ergänzt Dr. Kahl.

Quellen: <link http: www.jpeds.com article pdf _blank external-link-new-window external link in new>JPEDS, MMW Fortschr Med, <link http: noheatstroke.org _blank external-link-new-window external link in new>San Jose State University, <link http: link.springer.com article _blank external-link-new-window external link in new>Forensic Sci Med Pathol
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