Essstörungen und dadurch bedingtes Untergewicht bei Mädchen und jungen Frauen können in höherem Lebensalter die Wahrscheinlichkeit Knochenbrüche zu erleiden, erhöhen. Der Körper baut normalerweise etwa bis zum 30. Lebensjahr Knochenmasse auf. Danach beginnt bereits der Abbau von Knochensubstanz zu überwiegen. Durch Essstörungen (z. B. Ess-Brech-Sucht, Magersucht), Diäten oder einseitige Ernährung werden im Körper Substanzen freigesetzt, die zu einer Übersäuerung des Gewebes führen. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, nutzt der Körper den größten Calciumspeicher im Körper, die Knochen, als Puffer. Wenn Mädchen und junge Frauen aus Angst davor, an Gewicht zuzunehmen auf Käse, Joghurt und andere Milchprodukte verzichten, nehmen sie zu wenig Calcium mit der Nahrung auf. Die maximale Knochendichte etwa mit 30 Jahren, die so genannte Peak Bone Mass, ist bei diesen Frauen dann geringer als bei normalgewichtigen Frauen, die sich ausgewogen ernähren. Durch den stetigen natürlichen Knochenmasseverlust im Laufe der Jahre wird die kritische Schwelle, bei der ein Knochen bricht, früher erreicht.
Geringes Körpergewicht führt zu niedrigem Spiegel an weiblichen Hormonen
Darüber hinaus führt chronisches Untergewicht außerdem zu dauerhaft verminderten Östrogenspiegeln. Dadurch reduziert sich ebenfalls die Knochendichte und Osteoporose kann - sogar schon bei jungen Frauen – entstehen.
Die Angst von Mädchen und jungen Frauen vor einer Gewichtszunahme durch Milchprodukte scheint zudem unbegründet, wie eine amerikanische Studie zeigen konnte. Frauen, welche über ein Jahr viel Calcium durch Milchprodukte zu sich genommen hatten, waren nicht schwerer geworden und hatten keine erhöhte Körperfettmasse verglichen mit Frauen, die weniger Milchprodukte verzehrt hatten.
Neben calciumreicher Ernährung und Normalgewicht ist aber auch regelmäßige Bewegung notwendig, um die Knochen optimal zu härten. Zug und Druck auf das Skelett regen die Verstärkung der Knochen an. In Deutschland gibt es etwa 7,8 Millionen Osteoporose-Kranke im Alter von über 50 Jahren, 6,5 Millionen von ihnen sind Frauen.