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EU verbietet Bisphenol A für Babyfläschchen

Die Europäische Kommission will die Verwendung von Bisphenol A bei der Herstellung von Plastikfläschchen für Babys ab März 2011 verbieten. Der Import von Fläschchen, die den Weichmacher enthalten, soll ab Juni 2011 untersagt sein. Diese Chemikalie ahmt Eigenschaften von körpereigenen Hormonen (z.B. Estrogen) nach und kann dadurch den Stoffwechsel beeinflussen. Umstritten ist nach wie vor, ob gesundheitsschädliche Mengen durch den Gebrauch von Plastik in den Körper gelangen können ...

Bisphenol A wird häufig bei der Produktion von hartem, durchsichtigem Plastikgeschirr verwendet. Es steht im Verdacht, die Entwicklung und das Immunsystem bei kleinen Kindern zu beeinflussen und Tumorwachstum zu fördern. Sechs amerikanische Hersteller haben 2009 bereits auf die Verwendung der Substanz verzichtet. Ab März 2011 hat die Europäische Kommission die Verwendung von Bisphenol A bei der Herstellung von Plastikfläschchen für Babys und ab Juni 2011 den Import und Verkauf dieser Fläschchen verboten. Prof. Richard Sharpe von der Universität Edinburg spricht von einer „übertriebenen Reaktion“, da die minimalen Bestandteile, die in den Körper gelangen, im Darm und der Leber abgebaut werden. Andere wiederum, wie Belinda Phipps, Geschäftsführerin der britischen National Childbirth, eine Wohlfahrtseinrichtung, die sich für ein Verbot in Europa ausgesprochen hat, sind anderer Meinung. Wenn heiße Flüssigkeit – insbesondere wenn sie Fett enthält – in solche Gefäße gelangt, laugt sie das das Gefäß aus, so Phipps. Und je älter die Flasche ist und je mehr Kratzer sie hat, desto mehr Chemikalien gelangen in die Nahrung. Kanada hatte als erstes Land Bisphenol A im Oktober 2009 als giftige und gesundheitsschädliche Substanz deklariert.

Broschüre des Umweltbundesamtes zu Bisphenol A: Bisphenol A – Massenchemikalie mit unerwünschten Nebenwirkungen (Stand: Juli 2010)

Quelle: Europa.eu Press Release (Midday Express), BBC News

http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-11843820?print=true