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EU will flexiblere Schulferien in Europa

Um Stoßzeiten abzubauen, sollen die Schulferien in den 27 Mitgliedstaaten der EU besser koordiniert werden. Dies könnte auch die überfüllte und teure „Hochsaison“ für reisende Familien entzerren …

Schulferien in der EU sollen künftig flexibler gehandhabt werden. Die EU-Kommission setzt sich dafür ein, dass die 27 Mitgliedstaaten ihre Ferienpläne aufeinander abstimmen. „Eine bessere Koordinierung wäre hilfreich, um Stoßzeiten abzubauen“, sagte der zuständige EU-Industriekommissar Antonio Tajani in Brüssel. Außerhalb der Hochsaison leide die Tourismusbranche unter leeren Betten und müsse Saisonkräfte entlassen.

Allerdings sollten die Mitgliedstaaten ihre Schulferien freiwillig absprechen - die Kommission hat in diesem Bereich keine Kompetenz. „Wir wollen nicht über den Vertrag von Lissabon hinausgehen und uns in die Kompetenzen der Mitgliedsstaaten oder Regionen einmischen“, so Tajani.

Die Reaktion der deutschen Kultusministerkonferenz (KMK) in Bonn fiel entsprechend verhalten aus. Dort verwies man auf die flexiblen Ferienregelungen der 16 Bundesländer - das deutsche System entzerre die Termine. So erstreckten sich die sechswöchigen Sommerferien der einzelnen Länder über einen Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte September, wovon auch der Tourismus profitiere. Hinzu kämen flexible Termine für die Herbst,- Weihnachts- und Osterferien sowie in einigen Ländern auch Winterferien.

Der EU-Vorschlag ist Teil eines Pakets, mit dem die EU-Kommission der Reisebranche unter die Arme greifen will. So will Brüssel die Tourismussaison verlängern, indem Jugendliche, Behinderte oder Senioren über Austauschprogramme in der Nebensaison verreisen können. „Ein finnischer Rentner, der Rheuma hat, könnte nach Sizilien reisen, wo es wärmer ist“, erklärte Tajani.

Dafür will der Kommissar die milliardenschweren EU-Fördertöpfe für Landwirtschaft und strukturschwache Regionen öffnen. Zum Beispiel könnte die EU damit Projekte für nachhaltigen Tourismus in noch wenig erschlossenen Gegenden fördern. Alle 27 EU-Staaten sollen zudem Europa gemeinsam als Reiseziel weltweit vermarkten.

Die weltweite Wirtschaftskrise - die 2009 den Tourismus in Europa um 5% zurückgehen ließ - aber auch das Flugverbot nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjalla hatten die Debatte angefacht. Große Touristikkonzerne fordern seitdem verstärkt die Unterstützung der Politik. Jährlich zählen die EU-Staaten insgesamt 370 Millionen Touristen, die 5% der Wirtschaftsleistung beisteuern.