Die niedrigen Durchimpfungsraten bei Masern in vielen europäischen Ländern begünstigen die Wahrscheinlichkeit, dass Masern eingeschleppt werden. Davor warnt das ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control). Über 30.000 Fälle wurden 2023 aus 40 der 53 Länder in der EU gemeldet.
Besonders gegen Ende des Jahrs 2023 stiegen die Fälle und diese Tendenz setzte sich bis jetzt fort. Dem WHO-Regionalbüro für Europa zufolge gehören Österreich und Rumänien zu den zehn am stärksten betroffenen Ländern. In Rumänien traten allein zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 6. Februar 2024 4.679 bestätigte Masernfälle auf. Dieses Jahr meldete Rumänien 6 Todesfälle in der Folge von Masern, Irland einen Todesfall.
Weltweit weisen Kasachstan, Kirgisistan und Armenien die höchsten Fallzahlen auf. Das ECDC sieht die Ursache für den Anstieg der Masern weitgehend im Rückgang der Durchimpfungsraten während der COVID-19-Pandemie von 2020 bis 2022.
Durchimpfungsraten auch in Deutschland zu niedrig
Da das Masernvirus hochansteckend ist, muss eine sehr hohe Durchimpfungsrate (≥95%) für die zwei erforderlichen Impfdosen erreicht werden, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Bei der letzten Erhebung hatten 80,5% der Kinder des Geburtsjahrgangs 2019 die 2. Masernimpfung im Alter von 24 Monaten erhalten. Mit 36 Monaten erhöhte sich der Anteil auf 89,3%. Bis zur Einschulung erreichten nur die Kinder in Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern eine 95%-ige Durchimpfungsrate für die 2. Impfung.