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Fahrradhelm: Eltern müssen mit gutem Beispiel vorangehen

In Deutschland wird alle 14 Minuten ein Kind in einen Verkehrsunfall verwickelt. Die meisten Kinder verunglücken mit ihrem Fahrrad. Ein Helm könnte das Risiko einer Kopfverletzung um bis zu 70% verringern. Doch ist es schwierig, Kinder zum Helmtragen zu überreden, wenn ihre Eltern ohne Kopfschutz fahren…

Eltern sollten sich möglichst immer mit Helm aufs Fahrrad setzen. Es sei schwierig, Kinder zum Helmtragen anzuhalten, wenn die Eltern selbst stets „oben ohne“ unterwegs sind, sagte Carla Bormann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hatte am gleichen Tag Zahlen veröffentlicht, nach denen in Deutschland alle 14 Minuten ein Kind in einen Verkehrsunfall verwickelt wird. Die meisten Kinder verunglückten mit ihrem Fahrrad.

„Experten zufolge lässt sich mit einem Helm das Risiko einer Kopfverletzung um bis zu 70% verringern“, erläutert Bormann. Gerade in diesem Bereich seien Verletzungen besonders gravierend. „Ein paar Knochenbrüche steckt man weg, aber Kopfverletzungen können fatale Folgen haben.“

Eltern sollten mit ihren Kindern auch über die Gefahren reden. Allerdings ist es mit Aufklärung allein nicht getan, denn ein Helm gilt gerade unter Teenies als uncool. So tragen nach repräsentativen Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) in Bergisch Gladbach zwar mittlerweile 41% der Kinder bis zehn Jahre einen Helm. Doch anschließend geht die Quote deutlich zurück. In den Altersgruppen ab 17 Jahren trugen im vergangenen Jahr sogar nur noch 2 bis 5% der Radfahrer die schützende Kopfbedeckung.

Teens schämen sich oft mit Helm
„Ab zehn Jahren wird das Thema Helmtragen zum Problem“, sagt auch Bormann. Dabei bräuchten die jungen Radler den Kopfschutz gerade dann. „Jugendliche in diesem Alter sind besonders viel mit dem Rad unterwegs, und sie fahren besonders sportlich.“ Zum Teil hätten aber sogar 14-Jährige noch Schwierigkeiten, die Geschwindigkeit eines nahenden Autos richtig einzuschätzen.

Bormann empfiehlt Eltern, den Freundeskreis der Kinder unter die Lupe zu nehmen und dort gezielt Eltern anzusprechen. In einer „konzertierten Aktion“ könne es eher gelingen, das Helmtragen „gesellschaftsfähig“ zu machen. Günstig sei es auch, über einen Elternverein oder Elternvertreter die Verkehrswachten oder die Polizei um Aufklärungsaktionen in der Schule zu bitten.

Kleine Kinder benötigen besonders gute Schulung
Bei kleineren Kindern besteht eine besondere Gefahr darin, dass Erwachsene ihre Fähigkeiten überschätzen. Erst- und Zweiklässler sind laut Bormann mit einem Schulweg per Fahrrad oft noch überfordert. „Zumindest brauchen sie eine sehr lange Anlernzeit, bei der sie auch lernen sollten mit kritischen Situationen, wie etwa dem plötzlichen Aufschlagen einer Autotür, zurechtzukommen.“

Ganz kleine Kinder werden deutlich besser gesehen, wenn eine lange Stange mit einem bunten Wimpel an ihrem Fahrrad montiert wird. „Und Kinder jeden Alters sollten Reflektoren am Fahrrad und an der Kleidung tragen.“ Dies sei auch im Sommer zumindest während der Morgenstunden wichtig.

Schülervideowettbewerb zum Helmtragen: Für alle Schüler der 5. bis 13. Jahrgangstufe - in der Klasse/Gruppe - zusammen mit einem Lehrer - als Fotostory oder Videospot soll gezeigt werden, wo ein Helm nicht fehlen darf. Einsendeschluss: 30.04.2006

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