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Festtage ohne schlechtes Gewissen genießen

Die Bonner Ernährungswissenschaftlerin Nicole Dohrendorf gibt Eltern Tipps, wie sie mit ihren Kindern ohne schlechtes Gewissen die Weihnachtstage genießen können. Bewegungsspiele und ein strammer Spaziergang mit der ganzen Familie an der frischen Luft können beispielsweise helfen, die Schlemmereien besser zu verdauen...

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Die Freude auf die Leckereien und Hochgenüsse der Festtage ist groß. Doch auch die Sorge vor dem Zunehmen macht uns jetzt schon zu schaffen. Dabei muss die Schlemmerwoche kein Problem sein. Wie Eltern die Weihnachtszeit ohne schlechtes Gewissen genießen können und wie sie in dieser Zeit auch den Kindern gerecht werden, darauf weiß die Bonner Ernährungswissenschaftlerin Nicole Dohrendorf Antwort.

Warum sind die Schlemmereien zu Weihnachten nicht so schlimm?
Greifen Sie ruhig auch mal hemmungslos zu. Ob einmal in der Woche, mehrmals im Jahr oder eben zu Weihnachten. Wenn Sie sich den Rest des Jahres ausgewogen ernähren, können Sie solche besonderen Gelegenheiten auch ohne Reue genießen. Sie sollten auf die Wochenbilanz achten. Überziehen Sie ihr Fettkonto an einem Tag mit einem köstlichen Festessen, dann können Sie dies über die Woche verteilt wieder ausgleichen.

Wie kann man denn das Fettkonto ausgleichen?
Am Tag "danach" bzw. in der Zeit nach Weihnachten empfiehlt es sich, kürzer zu treten und leichtere Mahlzeiten zu sich zu nehmen: Beginnen Sie den Tag z. B. mit einem leckeren Müsli mit Obst, fettarmem Joghurt oder Milch, zum Mittag gibt es dann einen Salat mit Champignons und Putenbrust oder einfach mal Kartoffeln mit Gemüse und Quark. So bleiben die Gesamtkalorien im Rahmen und Sie können das Fest ohne schlechtes Gewissen genießen.

Haben Sie ein paar Tipps, wie man den Speiseplan zu Weihnachten gestalten kann?
Ja, damit das Fest nicht zur Ess-Orgie wird, reichen Sie am besten als Vorspeise einen frischen Salat, der bremst den Appetit und füllt schon mal den Magen. Beim Gemüse müssen Sie sich nicht zurückhalten, eine große Portion davon enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Als fettarmer Weihnachtsbraten empfiehlt sich Pute, Hähnchen oder Wild.
Wenn Sie zum Nachtisch z. B. gefrorene Himbeeren mit Dickmilch, Joghurt oder Quark anbieten, wird den Kindern die Extraportion Calcium gleich mitgeliefert. Auch rote Grütze ist eine leckere und figurfreundliche Variante nach dem Hauptgang. Zum Kaffee sollten Sie Obstkuchen der Sahnetorte vorziehen. Egal, ob mit Erdbeeren, Himbeeren, Birnen oder Pfirsichen auf diese Obstsorten steht jedes Kind.

Welche süßen und nicht zu mächtigen Lebensmittel schmecken denn auch Kindern?
Eine Alternative zu Plätzchen oder Schokoweihnachtsmännern sind beispielsweise Bratäpfel mit Rosinen, gewürzt mit Zimt und etwas Nelke. Auch Anisplätzchen, Honigkuchen, Lebkuchen, Pfeffernüsse und Baiser-Plätzchen haben weniger Kalorien als Spritzgebäck, Vanillekipferl oder Spekulatius - erfreuen Kinderherzen aber mindestens genauso. Da neben all den Schlemmereien auch das Trinken nicht vergessen werden sollte, hier noch ein Rezeptvorschlag für die kalten Wintertage, und zwar ein fruchtiger Kinderpunsch. Zutaten dafür sind: 1/2 Liter Früchtetee, 1/2 Liter Apfelsaft, Saft von 1 Zitrone, 3 EL flüssigen Honig, 1 Zimtstange und 1 Sternanis. Und so wirds gemacht: Den Tee aufbrühen und 10 min. ziehen lassen, Apfel- und Zitronensaft dazugeben und kräftig umrühren, das Ganze anschließend noch einmal so lange erhitzen, bis sich der Honig völlig aufgelöst hat.

Und wie wird man an den Weihnachtstagen den Kindern gerecht?
Ein strammer Spaziergang an der frischen Winterluft oder Schlitten fahren mit der ganzen Familie bringt den Stoffwechsel auf Trab. Veranstalten Sie mit den Kindern zwischendurch auch im Haus einige Bewegungsspiele. Die kurbeln den Kreislauf tüchtig an und verbrauchen Energie, z. B. Lokomotiven-Rennen - Alle Kinder und Erwachsene setzen sich mit ausgestreckten Beinen auf den Teppichboden auf die Startlinie. Einer gibt das Kommando und alle wackeln vorwärts, indem sie von einer Pobacke auf die andere schaukeln, dabei die angewinkelten Arme vor- und zurückbewegen und die Lokomotive macht im Rhythmus Sch-sch-sch-sch. Der erste, der an der Ziellinie ankommt, pfeift einmal laut und wackelt rückwärts den gleichen Weg zurück. Denken Sie daran: Viel Bewegung steigert den Energieverbrauch und die Fettverbrennung - dann schmecken die Leckerein doppelt so gut. In diesem Sinne: Fröhliches Genießen!