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Fieber bei Kindern richtig einschätzen

Kinder entwickeln schneller Fieber als Erwachsene. Doch müssen schwere Infektionen nicht immer mit Fieber verbunden sein. So können Säuglinge auch ohne erhöhte Temperatur schwer krank sein. Das Verhalten des Kindes gibt oft Hinweise dafür, wann Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt sollten. Dies ist aber auch abhängig von der Fieberhöhe und vom Alter des Kindes ...

Kinder entwickeln häufiger Fieber als Erwachsene. Bei welcher Körpertemperatur Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt sollten, hängt u.a. auch vom Alter des Kindes ab. „Bei einem Kind, das jünger als drei Monate ist, sollten Eltern bereits ab einer Körpertemperatur von 38°C den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Wenn das Kind älter ist, dann sollten sie bei Temperaturen oberhalb von 39°C das Kind untersuchen lassen. Auch wenn das Fieber schubweise bzw. wiederholt auftritt, bei einem unter zweijährigen Kind länger als einen Tag anhält oder bei einem älteren Kind über drei Tage, sollten Eltern ihr Kind dem Kinder- und Jugendarzt vorstellen“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Gesunde Kinder haben eine Körpertemperatur zwischen 36,5° und 37,5°C. Liegt die Temperatur rektal, d.h. im Po gemessen, zwischen 37,6° und 38,5°C, hat das Kind eine erhöhte Temperatur. Ab 38,5°C spricht man von Fieber, über 39°C hat das Kind hohes Fieber. Die Ursache der fieberhaften Reaktion sind in der Regel Infektionen „Säuglinge können allerdings auch dann unter schweren Infektionen leiden, wenn sie kein Fieber oder sogar eine niedrige Körpertemperatur haben. Trinkunlust, veränderte Hautfarbe, ein Ausschlag, wiederholtes Erbrechen, Durchfall oder ungewöhnliche Lethargie sind Warnzeichen, selbst ohne Fieber. Bei älteren Kindern können Eltern die Schwere der Erkrankung an den Reaktionen des Kindes erkennen. So lange das Kind noch spielen mag, aufmerksam ist, lächelt und eine normale Hautfarbe hat, weist das auf keine ernsthafte Infektion hin“, erklärt Dr. Fegeler.

Steigt die Temperatur deutlich über 39°C können Eltern in Absprache mit ihrem Kinder- und Jugendarzt fiebersenkende Mittel einsetzen. Die Wirkstoffe Paracetamol oder Ibuprofen stehen für kleine Kinder als Zäpfchen oder Säfte, für größere in Tablettenform zur Verfügung. Vor allem kleinen Kindern dürfen Eltern aber auf keinen Fall Acetylsalicylsäure (ASS) verabreichen, denn diese kann u.U. das tödliche Reye-Syndrom, eine seltene Leber-Hirn-Erkrankung, auslösen.