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Fieberkrämpfe: Meist keine vorbeugenden Medikamente erforderlich

Hat ein Kind einmal einen Fieberkrampf erlitten, ist bei erneut auftretendem Fieber in der Regel keine krampfvorbeugende Behandlung erforderlich. Denn Fieberkrämpfe sind in den meisten Fällen harmlos und hinterlassen keine Schäden ...

Hat ein Kind einmal einen Fieberkrampf erlitten, ist bei erneut auftretendem Fieber in der Regel keine krampfvorbeugende Behandlung erforderlich. „Fieberkrämpfe sind in den meisten Fällen harmlos und hinterlassen keine Schäden. Fiebersenkende Maßnahmen wie Wadenwickel oder auch die Gabe von Paracetamol können die Beschwerden des Kindes lindern, doch selten Anfällen vorbeugen. Aber Medikamente zur Krampfvorbeugung, die bei jedem Fieber präventiv eingesetzt würden, stehen nicht im Verhältnis zum Nutzen“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bei häufigen Fieberanfällen verschreibt der Kinder- und Jugendarzt den Eltern Diazepam als Rektiole (peranal zu verabreichen, d.h. über den After), um den Fieberkrampf zu verkürzen.

Bei einem typischen Fieberanfall versteift sich der ganze Körper des Kindes, während Arme und Beine zusammen oder auch einzeln rhythmisch zucken. Manchmal – insbesondere bei Säuglingen – kann auch der ganze Körper erschlaffen. Fieberkrämpfe dauern meist einige Sekunden bis einige Minuten. In der Regel sind Kinder zwischen drei Monaten und fünf Jahren davon betroffen. „Zeigt ein Kind zum ersten Mal einen Fieberkrampf, sollten Eltern in jedem Fall unverzüglich einen Arzt rufen bzw. das Kind in einer Klinik vorstellen. Auch bei wiederholt auftretenden Fieberkrämpfen sollte das Kind untersucht werden. Länger anhaltende Fieberkrämpfe (mehr als 5 Minuten), die auch unter Diazepam nicht aufhören, sind ebenfalls ein Grund für die Vorstellung beim Kinder- und Jugendarzt“, warnt Dr. Fegeler. Auch wenn ein Kind sich nicht rasch nach einem Krampfanfall erholt und gar Bewusstseinsstörungen zeigt, sind dies Alarmzeichen für mögliche andere Ursachen, wie z.B. eine Hirnhautentzündung (Meningitis), Elektrolytstörungen oder neurologische Erkrankungen. Hier muss evtl. unverzüglich gehandelt werden, weshalb die Notfallambulanz eines Krankenhauses angeraten ist.