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Finger weg vom Fingerhut

Kinder stecken gelegentlich bunte Beeren oder Pflanzen in den Mund - doch vielen Eltern ist mittlerweile unbekannt, welche Pflanzen davon giftig sind. Die Bonner Universität klärt auf...

Mit Beginn der Gartensaison und Blüte der heimischen Pflanzenwelt wächst vor allem für Kinder die Gefahr, die falschen Beeren zu essen. "Die meisten Pflanzen sind zwar nicht wirklich giftig", erklärt Prof. Karl Ernst von Mühlendahl. Vom Fingerhut sollten Kinder jedoch die Finger lassen, mahnte der leitende Arzt des Osnabrücker Kinderhospitals. Dasselbe gelte unter anderem für rohe Bohnen, Efeu, Eibe, Goldregen, Oleander oder den Lebensbaum. Sehr giftig seien Stechapfel, Tollkirsche, Eisenhut, Engelstrompete und Bilsenkraut.

Kinder nicht zum Erbrechen bringen
Grundsätzlich sollten Erwachsene nach einer möglichen Pflanzenvergiftung bei Kindern nicht von sich aus ein Erbrechen auslösen oder den Kindern Salzwasser einflößen. Trinken dürften die Kinder dann allenfalls Wasser, Saft oder Tee, keinesfalls Milch. Zudem sollten sich die Eltern schnell bei einer Vergiftungsberatung oder einem Kinder- und Jugendarzt melden und möglichst Teile der verzehrten Pflanze mitnehmen, damit die Diagnose und Behandlung erleichtert wird. Panik sei falsch, viele Pflanzen hätten ohnehin einen giftigeren Ruf als Effekt: "Bei fünf Vogel- oder Knackebeeren etwa passiert noch gar nichts", sagt Prof. von Mühlendahl.

Weitere Informationen über Pflanzen und ihre Giftigkeit erhalten Sie bei der Giftzentrale der Bonner Universität.