Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Fingerverlust am häufigsten bei Vorschulkindern durch Unfälle

Finger gehören bei Kleinkindern zu den gefährdesten Körperteilen, da sie schnell zwischen Türen oder Schubladen geraten. Laut einer amerikanischen Studie sind diese Unfälle die häufigste Ursache für Amputationen von Gliedmaßen bei kleinen Kinder ...

Finger und Daumen müssen am häufigsten bei Kindern abgenommen werden. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Forscher. „Finger sind insbesondere bei Kleinkindern gefährdet, wenn sie zwischen etwas geraten und eingeklemmt bzw. abgequetscht werden - vor allem durch Türen“, erklärt Dr. Jörg Schriever, Beauftragter für Kinderunfälle vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Wenn Jugendliche Gliedmaßen verlieren, sind dafür laut Studie eher Unfälle mit dem Auto, Motorrad, Rasenmäher oder explosiven Materialien, wie Feuerwerksartikel, verantwortlich.

Forscher um Dr. Gary Schmith, Direktor des Center for Injury Research and Policy at Nationwide Children’s Hospital untersuchten 950 Unfälle mit Amputationen, die 2003 bei Kindern bis zu 17 Jahren erforderlich wurden. Demnach mussten bei Kindern bis vier Jahren zu 80% die Fingern abgenommen werden. „Eltern von Kleinkindern sollten deshalb im Haushalt alle Schubladen und Türen mit handelsüblichen Einklemmsicherungen versehen und dabei Keller-, Garagen- und Gartentüren nicht vergessen. Außerdem sollten sie ihre Kinder ermahnen, zum Öffnen nie in den Türspalt zu greifen und ausschließlich den Griff zu benutzen, sobald sie diesen erreichen“, empfiehlt Dr. Schriever. Eine besondere Gefahr sind auch Dreh- bzw. Karusselltüren, z.B. im Flughafen und in Hotels. Hier sollten sich Eltern vorbildlich verhalten und sich nicht im letzten Moment durch schließende Türen zwängen oder drängen lassen.