Forscher von der Universität Basel haben mit Hilfe der Kernspintomographie Vorgänge im Gehirn von Menschen beobachtet, wenn sie ein Kind schreien oder lachen hörten. Bei allen Frauen zeigte sich beim Hören von Kinderstimmen, unabhängig davon ob sie ein Kind hatten, eine Abnahme der Aktivität im präfrontalen Kortex, der normalerweise unwichtige Geräusche "wegfiltert". Frauen können dadurch - im Gegensatz zu Männern - schneller auf Kinderstimmen reagieren. Weint ein Kind so werden die Gefühlszentren des Gehirns, die so genannte Amygdalregion und das limbische System, dagegen nur bei Eltern besonders stark aktiv. Überraschenderweise bewegte Kinderlose eher das Lachen von Kindern.
Die Wissenschaftler schlossen aus diesen Ergebnissen, dass es sowohl eine angeborene geschlechtsspezifische als auch eine durch Erfahrung erworbene Reaktion des Gehirns auf Kinderstimmen gibt. Das Erkennen von Kinderstimmen dient der Bindung der Eltern an das Kind und sichert die Fürsorge. Die Beeinflussung der Reaktionen durch Erfahrung ist eine Anpassungsleistung.